Hitzfeld: Konkurrenzkampf bei Bayern ist "mörderisch"

Der Ex-Bayern-Trainer lobt den aktuellen Coach und schwärmt: "Guardiola darf die besten Spieler der Welt trainieren"
von  ps

München - Für Ottmar Hitzfeld ist der Erwartungsdruck, der auf Bayerns Trainer Pep Guardiola lastet, nicht
ungewöhnlich. "Pep Guardiola hat ja selbst die Erfolgslatte so hoch gelegt
und muss das immer wieder neu bestätigen. Die Erwartungshaltung ist riesig
bei Bayern. Man muss jedes Jahr Titel holen, sonst wird man
entlassen", sagte Hitzfeld im Interview mit dem
Sport-Nachrichtensender "Sky Sport News HD": "Die Ausgangsposition ist aber
auch gut. Man hat die zurzeit besten Spieler der Welt im Verein und dazu eine
riesige Ersatzbank mit Alternativen ohne Ende. Das heißt, dass man die beste
Mannschaft in Europa trainieren kann. Das ist auch ein Privileg. Pep
Guardiola darf stolz sein, dass er den FC Bayern trainieren darf."
   
  Hitzfeld, der die Münchener von 1998 bis 2004 und von 2007 bis 2008
trainierte, hat bislang einen sehr positiven Eindruck von Pep Guardiola: "Er
ist eine Person, die anderen sehr viel Respekt vermittelt. Sein Fachwissen
ist immens. Er spricht viel mit den Spielern und hat eine hohe
Sozialkompetenz. Beim FC Barcelona hat er eine neue Spielphilosophie
eingeführt. Das hat sehr viele andere Trainer inspiriert und motiviert. Ich
erlebe ihn als sehr lebhaften Trainer."
   
  Der Schweizer Nationaltrainer erwartet in der kommenden Saison ein großes
Gerangel um die Stammplätze beim deutschen Rekordmeister. "Der
Konkurrenzkampf bei Bayern München ist mörderisch. Ob es sinnvoll ist, so
viele gute Spieler zu haben, das wird die Saison zeigen", so Hitzfeld.
   
    Von der Qualität der Neuzugänge ist der 64-Jährige aber absolut
überzeugt: "Mario Götze muss man nehmen, wenn er auf dem Markt ist. Die
Bayern haben rechtzeitig zugeschlagen und sich dadurch gute Optionen in der
Offensive geschaffen. Ob Thiago notwendig war, weiß ich nicht. Er wird den
Konkurrenzkampf im Mittelfeld weiter anstacheln. Ich glaube, dass Thiago sehr
viel Sozialkompetenz hat. Das hat man im Spiel schon gesehen, wie er auf die
Mitspieler zugeht, wie er mit ihnen redet. Seine positive Ausstrahlung und
Körpersprache im Spiel ist sehr wichtig. Ich habe nur positive Reaktionen bei
den Mitspielern lesen können. Er ist vollkommen angekommen."

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