Heynckes: „Natürlich bleibt er“

Vieles stand auf der Kippe beim FC Bayern – und Jupp Heynckes unter Druck. Doch der Trainer hat Ruhe bewahrt und die Lage souverän gemeistert.
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Jupp Heynckes freute sich über das 1:0 in Lille.
AP Jupp Heynckes freute sich über das 1:0 in Lille.

Vieles stand auf der Kippe beim FC Bayern – und Jupp Heynckes unter Druck. Doch der Trainer hat Ruhe bewahrt und die Lage souverän gemeistert. Da lobt auch Hitzfeld: „Genau der richtige Mann“.

MÜNCHEN - Es gibt Spiele, da sieht man Jupp Heynckes kaum. Ganz ruhig sitzt der Bayern-Trainer auf der Bank und lässt das Spiel und seine Jungs laufen. Gestern nicht. Fast die komplette Partie gegen den FC Basel stand der Coach in der Mixed Zone, lebte das Spiel mit, gab Anweisungen, intervenierte. Es half. Siegen, wenn es wichtig ist. Das ist die Kunst.

Es war ein Trainerspiel, eine echte Herausforderung. Ein 0:1 aus dem Hinspiel wettzumachen, ist eine der kniffligeren Geschichten auf diesem Niveau. Heynckes sollte ein Bewahrer sein. Einer, der den Traum vom Finale am 19. Mai in der heimischen Allianz Arena konservieren sollte. Hat er. Mit Bravour! Dabei stand vorher vieles in Frage, alles auf der Kippe. Plötzlich stand der Trainer unter Druck. Doch er gab in der ersten Krise seiner dritten Amtszeit bei den Bayern Fehler zu, verkaufte glaubhaft Souveränität und Gelassenheit. Immer wieder erwähnt er, dass er schon alles erlebt habe im Fußballgeschäft.

Man könne ihm nichts vormachen. Was ist denn schon ein 0:1 in einem Europacup-Auswärtsspiel? Einer seiner Vorgänger, das Sinnbild für Souveränität und die Fähigkeit, zu moderieren, war gestern im Stadion: Ottmar Hitzfeld, insgesamt siebeneinhalb Jahre beim FC Bayern. Solch eine Ära sollte, so der Wunsch der Bosse, auch Heynckes prägen. Vor der Partie gegen Basel lobte Hitzfeld bei „Sky“: „Er ist ein Trainer, der hervorragend arbeitet. Genau der richtige Mann nach van Gaal."

Ein Gegenpol. Ein positiver Typ, Kategorie Traineronkel mit Autorität. Er bekam im Sommer 2011 einen Zweijahresvertrag. Doch in der Krise kamen Gerüchte auf, die Zusammenarbeit könnte 2012 nach nur einer Saison einvernehmlich - da unerwartet erfolglos - beendet werden. Nun, mit dem Einzug ins Viertelfinale und der Hoffnung, den Fünf-Punkte-Rückstand auf Dortmund in der Liga wettzumachen, hat Heynckes wieder mehr Ruhe. „Er muss sich der Kritik stellen, aber das macht er ja auch gut", sagte Hitzfeld, „es ist keine Frage, dass er seinen Vertrag erfüllt.

Natürlich bleibt er. Ich bin überzeugt von seinen Qualitäten. Jetzt hat er auch in der Krise in Anführungszeichen alles richtig gemacht. Er baut die Spieler auf und schaut, dass er nicht so hohen Druck macht. Weil er weiß ganz genau, mit dem Druck können sie nicht so richtig umgehen." Heynckes ging an die Front - als Schutzschild vor seinen Spielern. Sie dankten es ihm.

 

 

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