Herbert nach Krankheit zurück: Gelingt den Bayern in Belgrad die Trendwende?
Beim FC Bayern Basketball ist die Rochade im Trainerteam nun abgeschlossen - ob sie wirkt, wird sich bereits am Donnerstagabend bei Partizan Belgrad (20.45 Uhr/Magentasport) zeigen. Nach vier Euroleague-Niederlagen in Folge ist der deutsche Meister unter Zugzwang, will er den Anschluss an die erste Tabellenhälfte der Königsklasse nicht schon nach einem guten Drittel der Hauptrunde verlieren.
Das Comeback von Trainer Gordon Herbert nach etwa zweiwöchiger Erkrankung wird aber in jedem Falle stimmungsvoll, dafür ist die 20.000 Zuschauer fassende Belgrad-Arena in der serbischen Hauptstadt bekannt.
Allerdings ist offen auf welche Weise stimmungsvoll. Beim Heimatklub von Bayern-Kapitän Vladimir Lucic ging es zuletzt turbulent zu, weil Trainerlegende Zejlko Obradovic seinen Rücktritt erklärte. Der 65-Jährige blieb nach Versuchen von Fans und Klub, ihn zum Umdenken zu bewegen, bei seinem Entschluss.
Auch für Bayern-Gegner Belgrad läuft es in der Euroleague nicht gut
Es könnte sein, dass ein Hauch von Wehmut über dem Team um Welt- und Europameister Isaac Bonga schwebt. Sportlich steht der Bayern-Gegner auch unter Druck, hat gar einen Sieg (4) weniger als der FCBB. "Wir müssen mit der Atmosphäre und dem veränderten Szenario nach dem Rücktritt von Coach Obradovic cool umgehen", sagt Herbert, der nach dem Abschied von TJ Parker neue Gesichter bei sich hat.
Neben Josh Oppenheimer (56), der seit dem Wochenende an Parkers Stelle als erster Assistent fungiert, komplettiert der gebürtige Thüringer Lars Masell (44) den Stab um den Weltmeistercoach. Er hat an unterschiedlichen Standorten in Deutschland gearbeitet und gerade ein mehrmonatiges Engagement in Taiwan hinter sich.
Ob nun auch die Bayern zu ihrer Form und Balance zurückfinden, nachdem der Trainer wieder bei Kräften ist? "Wir müssen im Angriff auf den Ball aufpassen und das Tempo des Spiels kontrollieren, damit Partizan sein großes Talent nicht entfalten kann. Der große Schlüssel werden die Rebounds sein", gibt Herbert jedenfalls als Marschroute aus.
Debatte um NBA Europe hält weiter an
Turbulent bleibt es auch abseits des Spielfeldes in der Diskussion um den Start einer NBA Europe, die München als einen Standort anvisiert. In einem Interview hatte der deutsche Verbandspräsident Ingo Weiss gesagt, dass eine Kooperation der Euroleague mit der NBA geplatzt und vom Tisch sei.
Auf AZ-Anfrage bestätigte die Euroleague dies keineswegs, sondern erneuerte ihre Dialogbereitschaft. "Wir wollen nicht dominiert werden, wir wollen zusammenarbeiten", sagte Euroleague-Boss Paulius Motiejounas in einem TV-Interview bei Sport24 aus Griechenland. Am Dienstag hatten die Klubs um den FC Bayern erneut ein Statustreffen.

