Heimlich, still und Butt – sogar bis 2012?
Bayerns Oldie (36) im Tor hält konstant. Bayern-Keeper Jörg Butt ist die Ruhe selbst. In seiner zweiten Saison als Torhüter Nummer eins gefällt der 36-Jährige noch mehr als vergangenes Jahr.
MÜNCHEN Natürlich haben sie. Was für eine Frage! Am Montag haben die Bayern Elfmeterschießen trainiert, schließlich steht mit dem Duell gegen Werder Bremen ein Pokalspiel an. „Ich berücksichtige immer alle Facetten eines Spiels“, sagte Trainer Louis van Gaal, „ich war sehr zufrieden mit den Schüssen, die drin waren.“ Er grinste.
Doch nicht nur auf die Schützen würde es im Fall der Fälle nach 120 Minuten ankommen, vor allem auf Jörg Butt, den Bayern-Keeper. Nicht nur als Schütze. Das hat er ja auch im Programm.
Dass der Mann die Ruhe selbst ist, weiß man. In seiner zweiten Saison als Torhüter Nummer eins gefällt der 36-Jährige noch mehr als vergangenes Jahr. Solide, unaufgeregt, sicher – einer der wenigen, der sich sogar steigern konnte gegenüber der Double-Saison. Kürzlich meinte Butt, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft: „Nach dieser Saison muss nicht Schluss sein. Läuft alles gut, kann ich mir vorstellen, noch ein Jahr dranzuhängen.“ Das allerdings nicht als Unterstützung einer neuen Eins (Schalkes Manuel Neuer?) oder von Talent Thomas Kraft. „Als Nummer zwei – nein, das kann ich mir nicht mehr vorstellen“, betonte Butt. Mittlerweile verspüren auch die Bayern-Bosse ob der konstant guten Leistungen ihres Torhüters keine Eile, Neuer schon im kommenden Sommer zu verpflichten, ein Jahr später wäre er ohnehin ablösefrei.
Butts Gegenüber heißt am Dienstag nicht Tim Wiese, mit dem er während der WM in Südafrika das Los des Reserve-Keepers teilte. Sebastian Mielitz heißt der Mann, den die Bayern bezwingen müssen. 21 Jahre jung ist er und unverhofft an den Job im Bremer Tor gekommen, weil Wiese mit Innenbanddehnung ausfällt. „Einmal gegen die Bayern – davon träumt jeder Junge“, sagt Mielitz. „Für mich ist er schon jetzt ein guter Bundesliga-Torwart“, lobte Vereinschef Klaus Allofs Mielitz, der vor fünf Jahren Energie Cottbus Richtung Werder verließ, um als B-Jugendlicher im Bremer Internat zu wohnen. ps/fh