Hainer erklärt in der AZ: Das treibt der Bayern-Präsident in seiner Freizeit
Was macht der Präsident des FC Bayern, wenn er mal entspannen will? "Ich schalte beim Fußball ab, spätestens wenn wir 2:0 oder 3:0 führen", sagt Herbert Hainer auf dem AZ-Sofa und lacht: "Ich bin schon immer Sport-Fan. Ich mache auch nach wie vor selbst viel Sport, ich laufe und gehe zweimal die Woche ins Fitnessstudio. Und ich habe genug Bekannte und Freunde. Man sagt auch, ich sei ein geselliger Typ."
Davon zeugt allein schon Hainers Jugend. Der 71-Jährige hatte in seiner Heimat Dingolfing mal eine eigene Bar. "Als ich 24 war, im letzten Jahr meines Studiums, kamen diese Pilsbars auf, mit den 0,2-Liter-Gläsern. Das hat mir unheimlich gefallen. Und da habe ich eine Kneipe aufgemacht. Nach einem Jahr haben wir die Kneipe wieder verkauft, hatten alle unsere Schulden bezahlt, und mit dem Geld habe ich mir einen neuen BMW gekauft, einen 318-er. Meine Frau hat bei BWM gearbeitet, da gab es 21,8 Prozent Rabatt."
Hainers Bruder hat bei 1860 gespielt
Hainer lernte früh, mit Geld umzugehen. Seine Eltern hatten eine Metzgerei. "Wir waren drei Söhne und haben immer mitgearbeitet – ob das in den Ferien war oder am Wochenende", erinnert er sich. "Ich habe am liebsten hinter der Kasse gestanden. Am Samstagnachmittag wurde immer die Buchhaltung gemacht, in einer alten Zigarrenkiste lagen die Belege drin. Da haben wir immer gehofft, dass unter dem Strich etwas übrigbleibt."
Heute ist der bekennende Frühaufsteher Hainer stets gegen acht Uhr an der Säbener Straße. Dabei spielte auch der TSV 1860 eine Rolle in seinem Leben: Bruder Walter war einst Profi bei den Löwen. "Jetzt hätte ich fast gesagt, jeder hat ein schwarzes Schaf in der Familie", sagt Hainer und lacht: "Er hat damals bei Sechzig gespielt, als der Klub noch in der 1. Liga war. Mittlerweile ist er auch Bayern-Fan geworden."
In seiner Familie seien alle "sportbegeistert" gewesen, erzählt Hainer: "Ich wäre auch gerne Fußballprofi geworden, aber bei mir hat das Talent nicht gereicht. Ich war zehn Jahre alt, als mich mein Onkel mit ins Grünwalder zu 1860 genommen hat. Aber ich bin dann relativ schnell Bayern-Fan geworden, primär durch Franz Beckenbauer. Als ich ihn habe spielen sehen, das war schon was anderes. Ich hatte das Glück, Franz dann persönlich kennenzulernen. Über die Jahre hat sich eine Freundschaft entwickelt, das war ein unheimlicher Gewinn für mich."
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