"Gemerkt, dass ich aufpassen muss": Da hat Manuel Neuer sich sogar bei der FC-Bayern-Feier zurückgehalten

München - Als sich Gladbachs Tomas Cvancara in der Schlussphase völlig frei Richtung Bayern-Tor aufmachte, lag der Ausgleich in der Luft. Der Fohlen-Joker wollte Thomas Müller doch wirklich den Abschied vermiesen. Aber nicht mit Manuel Neuer. Seinem Spezl, der ihm "brutal fehlen wird", kann man das im letzten Heimspiel nicht antun. Der Bayern-Kapitän machte sich breit, blockte den Schuss stark ab.
Neuer: "Du willst dich natürlich vernünftig verabschieden"
Nach seiner zweimonatigen Verletzung (Muskelfaserriss) noch etwas vorsichtiger als sonst, aber auf "The Wall" (Deutsch: "Die Wand"), wie Neuer genannt wird, ist eben Verlass. "Wenn du hier die Schale bekommst, dann willst du dich natürlich vernünftig verabschieden", meinte der 39-Jährige, der nun hinter Bernd Dreher der zweitälteste Bundesligaspieler des FC Bayern ist. Aber das Alter merkte man Neuer von den Tribünen aus nicht an.
Vor seiner Rettungstat gegen Cvancara hatte er in der ersten Hälfte unter anderem Eric Dier mit einem starken Reflex vorm Eigentor bewahrt (AZ-Note 2). Trotzdem: Der Keeper selbst spürte sein gehobenes Fußballalter beim Comeback. Es zwickte aber nicht in der rechten Wade, die ihm in den letzten Wochen Probleme machte. "Zwischendurch habe ich in der linken Wade mal gedacht, dass es ein bisschen schwerer wird", verriet Neuer in der Mixed-Zone.
Bayern-Keeper musste Anzahl an Sprints reduzieren
Mit dem meisterlichen Jubeln, der ihm im Champions-League-Achtelfinale gegen Leverkusen zu schaffen machte, hatte das nichts zu tun. Zumal sich die Nummer eins da auch etwas zurückhielt. "Ich hatte zuletzt nie so eine hohe Belastung mit der Vorbereitung und dem Spiel", holte Neuer aus: "Dann kommt das Stresslevel mit dazu und ich war unter Beschuss." Auch die verletzungsbedingte Auswechslung von Josip Stanisic und die damit einhergehende Umstellung sorgte für zusätzliche Anstrengung.

"Dann habe ich schon gemerkt, dass ich aufpassen muss, dass ich keine große Anzahl an Sprints mache", erklärte er. Auch nicht bei der Weißbierdusche. Große Sorgen macht Neuer das übrigens nicht. Der Routinier geht vielmehr davon aus, dass er sich die Fitness und Unbeschwertheit durch Einsätze zurückholen kann. Die müssige Verletzungszeit will Neuer hinter sich lassen: "Es hat leider so lange gedauert, weil die Verletzung in der Wade ab einem gewissen Alter ein bisschen kompliziert ist. Und die Wade ist immer gefährlich. Deshalb musste ich mir einfach die Zeit geben."
Neuer: "Die Klub-WM ist kein Problem"
Das ist nun aber vorbei. Pause eingelegen kommt für den Torwart erstmal nicht mehr infrage. "Die Klub-WM ist kein Problem und auch nächstes Wochenende ist es kein Problem", stellte Neuer klar. Für seinen Ersatz Jonas Urbig bedeutet das allerdings, dass er für den Rest der Saison auf die Bank muss. Erst ab der neuen Saison greift das Jobsharing-Modell beim FC Bayern. Außer Neuer merkt nochmal seine Alterserscheinungen. . .