Gegen Wolfsburg: Basti Ballermann

Schweinsteiger wieder ganz der Alte – und jetzt auch Torjäger. Bayern dominiert die Liga, dominiert die Torjägerliste. Alle profitieren davon, dass das Spiel umgestellt wurde
Patrick Strasser |
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Bastian Schweinsteiger traf zum dritten Mal in dieser Saison
Rauchensteiner Bastian Schweinsteiger traf zum dritten Mal in dieser Saison

München -  Das wollte sich Bastian Schweinsteiger unbedingt noch einmal anschauen. Also löste er sich nach seinem Treffer zum 1:0 aus der Jubel-Knuddelei und lief Richtung Mittellinie. Ganz allein blickte er auf die Video-Leinwand über der Nordkurve. Ja, wirklich. So war's: Dribbling Ribéry, Pass Ribéry, Abschluss Schweinsteiger, Tunnel gegen Benaglio - drin im Wolfsburger Tor. Wieder drin. Schweinsteiger schüttelte den Kopf, ganz bei sich, ganz in sich gekehrt. Ja, gibt's das denn?

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Die Zahlen: Sein dritter Treffer im fünften Liga-Spiel, auch beim 2:1 gegen Valencia hatte der 28-Jährige den Weg mit seinem 1:0 geebnet. Selten war er so zielstrebig, so sicher und souverän im Abschluss – dominant in der Spielgestaltung ist er ja ohnehin. Noch ist September, seinen Rekord aus der Saison 2008/09 mit fünf Toren dürfte er wohl spielend übertreffen. Er, der Schwein-stei-torjä-ger, steht jetzt bei 32 Toren in 276 Ligaspielen. Und in Minute drei hatte er gegen Wolfsburg zuvor noch Pech gehabt. Sein Reflex-Drehschuss aus wenigen Metern landete am Pfosten.
Selten war Schweinsteiger so gut und wertvoll wie derzeit. Die gesamte Mannschaft abgesehen vom Torhüter und der Viererkette war zuletzt der Rotation unterworfen, gegen Wolfsburg war Toni Kroos mal dran mit zugucken. Nur einer spielte immer von Beginn an: Schweinsteiger.

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Dank Martínez als neuem Nebenmann kann Schweinsteiger viel unbeschwerter nach vorne marschieren, aus der Sechser- in die Zehnerposition rücken. Er weiß: Der Baske richtet's hinten. Und Basti Ballermann profitiert.

Die Bayern in der Einzelkritik

Mit seinen drei Saisontreffern liegt er in der klubinternen Torjägerliste gleichauf mit Toni Kroos. Vor ihm: Thomas Müller (4) und dank seines Doppelpacks gestern Mario Mandzukic mit fünf Treffern.

Bayern dominiert die Liga, dominiert die Torjägerliste. Alle profitieren davon, dass das Spiel umgestellt wurde. Es geht schneller, zügiger, mutiger nach vorne – keine Tempo- und Ballverschleppung mehr wie früher so oft. Ballbesitz ja, aber möglichst kurz und mit zahlreichen Stationen. Dazu kommt: Das Reha-Programm Rotation von Trainer Jupp Heynckes hält die Profis fit und gierig.

Dass Schweinsteiger so schnell wieder so gut wurde, ist ein Verdienst der bedächtigen Aufbauarbeit des Trainers. „Er wird von Spiel zu Spiel besser“, lobte Heynckes zuletzt, „Bastian ist ein Spieler, der eine wahnsinnig gute Spielübersicht hat. Er hat strategische Fähigkeiten und kommt auch langsam physisch in den Zustand, den er vielleicht vor einem Jahr gehabt hat."

Eben. Im Herbst 2011 spielte Schweinsteiger auch überragend, bis er sich im Champions-League-Heimspiel gegen Neapel (3:2) Anfang November das Schlüsselbein brach. Und auch bei Bayern war ein Bruch drin. Es folgte ein Bänderriss im Frühjahr, die Saison war für Schweinsteiger nicht mehr zu retten – und hätte beinahe doch noch den absoluten Triumph gebracht. Mittlerweile scheint jedoch der Pfostentreffer im Finale gegen Chelsea Ewigkeiten her. Alles auf Anfang, der Neustart hat perfekt funktioniert. Schweinsteiger ist perfekt upgedatet. Und als Chef unumstritten. Als der Rest der Truppe in der 57. Minute das 2:0 von Mandzukic feierte, besprach er sich mit Kapitän Lahm und Trainer Heynckes an der Seitenlinie. Gegen Ende der Partie nahm er Tempo raus. Der Mann weiß, wie er sich die Kräfte einteilen muss. Samstag geht's nach Bremen.
 

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