Personalsorgen bei den Bayern-Frauen: Ketts Glück ist Straus' Pech

Die 18-Jährige trifft bei ihrem Startelf-Debüt. Der Trainer hadert mit Bayerns Personalnot.
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Sommer-Neuzugang Georgia Stanway hat sich bei den Bayern-Frauen sofort zurechtgefunden.
Sommer-Neuzugang Georgia Stanway hat sich bei den Bayern-Frauen sofort zurechtgefunden. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Fast schüchtern freute sie sich, als ihr Frontalschuss aus knapp 20 Metern durch die Beine der Meppener Torhüterin rutschte. Die Fäuste geballt, jubelte sich Franziska Kett in sich hinein, als ihr beim 3:1-Sieg gegen den SV Meppen ihr erstes Tor gelang. Ein bisschen schüchtern wirkte sie auch im Gespräch nach dem Spiel noch, als sie von ihrem gelungenen Debüt in der Startelf berichtete. Sie freue sich "riesig über das Tor. Aber der Sieg zählt und ich bin froh, dass ich helfen konnte."

Ihre Hilfe wird auch dringend benötigt in der zuletzt so ausgedünnten Münchner Mannschaft. Gegen Meppen fielen neben den langzeitverletzen Hannah Glas und Giulia Gwinn auch noch Lina Magull (Bluterguss im Gesicht) und Carolin Simon (kurzfristig erkrankt) aus. Zudem laboriert Sydney Lohmann an einer Knieverletzung. Sie fällt deshalb auch für die USA-Reise mit der Nationalmannschaft in der kommenden Woche aus.

Trainer Straus: "Die Connections sind noch nicht da" 

Trainer Alexander Straus war die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Nicht nur die fleißige Franzi Kett, die im Frühjahr ihren Profivertrag unterschrieben hat und vergangene Woche volljährig wurde, durfte gegen Meppen erstmals von Anfang an ran.

Auch Jana Kappes aus der zweiten Mannschaft wurde eingewechselt, ebenfalls eine junge Spielerin, die Straus erst noch besser kennenlernen muss. "Die Connections sind noch nicht da, weil die Spielerinnen noch nicht viel zusammengespielt haben", beklagte er nach dem Meppen-Spiel, das sich erst in der zweiten Hälfte zugunsten des FC Bayern entschied.

Dauerbelastung wegen Personalmangel

Nach fünf Partien in zwei Wochen ist das Stammpersonal am Limit. Als Beispiel für die Dauerbelastung nannte Straus die unermüdliche Georgia Stanway. "Sie ist sehr, sehr müde", sagte Straus. "Ich wollte sie gern früher rausnehmen, aber es ging nicht, ich hatte nicht die Gelegenheit dazu."

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Durch die Champions-League-Gruppenphase, die es erst seit vergangener Saison gibt, und mehrere Länderspielpausen im Herbst, ist der Kalender der Spitzenteams in der Frauen-Bundesliga - bei Wolfsburg und Bayern - eng getaktet. Zu eng für den Coach, der sich vor kurzem bereits über den Zeitplan beschwert hatte.

Franziska Kett: Der Stammplatz in der Offensive ist ihr Ziel

Allerdings: Spielerinnen wie Franziska Kett profitieren von der Not des Trainers und können sich für mehr beweisen. Sie startete für Lohmann auf dem linken Flügel, bewies ein starkes Stellungsspiel, ging engagiert in die Zweikämpfe - und belohnte sich mit dem Treffer. Die junge Deggendorferin weiß, was von ihr gefordert wird. Der Sprung von der zweiten in die erste Mannschaft sei "riesig".

Doch auf die Unterstützung ihrer Mitspielerinnen kann sie sich verlassen. Der Stammplatz in der Offensive ist ihr Ziel. Für Straus kann es nur positiv sein, dauerhaft mehr Optionen zu haben. Am Samstag geht es gegen Freiburg (13 Uhr/Magenta Sport). Dann kann er auch wieder auf Lina Magull und Carolin Simon zurückgreifen.

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