Bayern-Frauen gewinnen gegen Meppen: Die Pflichterfüllerinnen

Die Bayern-Frauen schlagen in der Liga Aufsteiger Meppen mit 3:1. Erleichterung trotz eines lange mühsamen Spiels. "Es war hart."
von  Victoria Kunzmann
Ereichterungs-Jubel: Lea Schüller gratuliert Klara Bühl, die mit ihrem Treffer zum 1:0 den Bayern-Frauen den Weg zum 3:1-Erfolg gegen die Aufsteigerinnen vom SC Meppen geebnet hat.
Ereichterungs-Jubel: Lea Schüller gratuliert Klara Bühl, die mit ihrem Treffer zum 1:0 den Bayern-Frauen den Weg zum 3:1-Erfolg gegen die Aufsteigerinnen vom SC Meppen geebnet hat. © IMAGO/Eibner

München - Die Entspannung lag regelrecht in der Luft. Spätsommerliche Temperaturen, Sonne pur, ein Familienfest am Sonntagmittag. Das Stadion am FC-Bayern-Campus präsentierte sich dann auch von seiner ausverkauften Seite. Dieser Herbsttag war ein angemessen schöner Abschluss nach zwei harten und körperlich wie mental stressigen englischen Wochen.

Hausaufgabe erledigt: 3:1-Sieg gegen den SV Meppen

Ein 3:1 gegen den SV Meppen machte das Glück perfekt. Hausaufgabe erledigt, die Bayern-Frauen als Pflichterfüllerinnen. Klar: Irgendwie hatte man nichts anderes gegen den Aufsteiger erwartet, aber trotzdem war es ein wichtiger (und lehrreicher) Erfolg: Auf Entschleunigung kann das Team von Alexander Straus auf keinen Fall setzen: Zu sehr zeigte die Partie gegen Meppen die Münchner Schwächen auf. "Es war hart. Aber wir waren selbstbewusst", sagte Straus.

Selbstbewusst, dass sie den Gegner niederringen würden

So locker leicht wie das Wetter daherkam, war die Partie nicht - auch, wenn sie mehrheitlich in der Meppener Hälfte stattfand. Wieder blieb Lea Schüller draußen, für sie stürmte Jovana Damnjanovic. Lina Magull, die sich im Champions-League-Spiel bei Benfica eine Gesichtsverletzung zugezogen hatte, ist erst kommende Woche fit. Die Kapitänsbinde ging daher an Sarah Zadrazil.

Für die erste nennenswerte Aktion sorgte aber die Heldin des Benfica-Spiels. Die sololaufliebende Georgia Stanway wirbelte vorn, blieb aber vor dem Tor an zwei Meppen-Verteidigerinnen hängen (6.), gleich zweimal scheiterte Emelyne Laurent knapp (28., 33.). Sie startete für Klara Bühl.

Abschlussschwäche der Spielerinnen bereitete Straus Kopfzerbrechen

Tief schnaufend, mit einem Kugelschreiber in der Hand, kratzte sich Straus am Kopf, während er auf seinen Notizblock starrte und in die Kabine lief. 0:0 zur Pause. Kopfzerbrechen bereitete ihm die Abschlussschwäche seiner Spielerinnen. "Wir müssen mehr Chancen gegen diese enge Verteidigung kreieren", beklagte er. Sein Zettel kam kurz nach der Halbzeit zum Einsatz, als er mit einem Dreifach-Wechsel neuen Schwung in die Partie bringen wollte (55.). Schüller, Bühl und Jana Kappes, der Trainer instruierte mit Schmierzettelnotizen.

Erstes Tor in der 71. Minute

Die Erlösung in der 71. Minute: Flanke von Zadrazil, Bühl musste nur noch einnetzen - das 1:0, der Tür- und Toröffner. Der Zettel zeigte Wirkung. Sogar doppelt: Laurent mit der Flanke auf Schüller, die den Kopf hinhielt (73.) - 2:0. Zwar kamen die Gegnerinnen in der Folge zum Anschlusstreffer aus rund 30 Metern durch Kristina Maksuti (77.), doch sie wurden den Hausherrinnen nicht mehr gefährlich. Im Gegenteil.

Die 18-jährige Franzi Kett sorgte mit ihrem ersten Treffer für den Endstand. Aufgabe erledigt. Auf dem Zettel, den Straus aus der Hosentasche kramte, eine Systemumstellung. "Es war das Gewinnersystem", sagte er - und lachte. Am Ende eben doch ein fast perfekter Tag.

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