Franck Ribéry: "Die Situation war schon brutal"

Audio von Carbonatix
München - Von März bis Dezember musste der Flügelflitzer des FC Bayern wegen einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung pausieren. Und nur vier Tage nach dem lang ersehnten Comeback in Mönchengladbach verletzte er sich beim Champions-League-Spiel in Zagreb erneut.
Wieder verfolgte der Franzose den Jahresendspurt von der Tribüne aus. Im Interview mit "fcbayern.de" gibt er Einblicke in sein Gefühlsleben.
Franck Ribéry über...
...neun Monate ohne Fußball: "Es war eine sehr schwere Zeit. Ich habe viel überlegt, was los ist, habe viel getan, viel probiert. Ich habe gekämpft, den Kopf oben gehalten."
...die Angst vor dem Karriereende: "Angst nie - aber die Situation war schon brutal. Wenn ich im Stadion war, habe ich mich natürlich Freude, wenn die Mannschaft gut gespielt und gewonnen hat - das geht aber nur drei, vier Spiele lang so. Wenn man neun Monate lang von der Tribüne aus zusehen muss, tut das weh. Das war kein Spaß."
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...die "Ribéry! Ribéry!"-Rufe der Bayern-Fans: "Wenn die Fans meinen Namen rufen, bekomme ich immer Gänsehaut. Es ist schön, zu hören, dass die Fans auf mich gewartet haben. Ich bin jetzt fast neun Jahre bei Bayern und habe eine besondere Beziehung zu den Fans. Wir haben zusammen gekämpft, zusammen gelacht, zusammen gewonnen. Schön war auch, dass während der ganzen Verletzungszeit der Verein immer bei mir war. Zwischen Bayern und Ribéry - da ist etwas gewachsen."
...seine Rolle als Vater: "Ich würde sagen, ich bin sehr ruhig gegenüber meinen Kindern. Immer wenn ich ein bisschen Zeit habe, gehöre ich meinen Kindern und meiner Frau. Ich bin auch nicht viel unterwegs, sondern lieber mit meiner Familie zuhause, und das war ich ja viel im letzten Jahr. Das war eine komplett andere Erfahrung für uns alle. Denn als ich fit war, war ich ja alle drei Tage fort.2
...seine Kinder und ihre Beziehung zu Deutschland: "Ich bin fast neun Jahre hier, meine große Tochter ist sieben. Sie hat schon eine deutsche Mentalität. Zusammen mit ihrer Schwester (die beiden Söhne Ribérys sind jünger; Anm. d. Red.) spricht sie auch richtig gut Deutsch. Sie treffen die richtigen Wörter - im Gegensatz zu mir."
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...den Winterurlaub und Silvester: "Eigentlich wollten wir in den Urlaub fliegen. Aber da ich mich noch einmal verletzt habe, habe ich fast jeden Tag Behandlung. Silvester werden wir mit meiner ganzen Familie in Boulogne feiern. 15 Personen ungefähr. Wie jedes Jahr. Ich Freude mich darauf. Wir haben immer eine sehr gute Stimmung."
...seine Wünsche für 2016: "Dass ich so schnell wie möglich wieder fit bin. Ich bin richtig motiviert. Die zwei, drei Wochen, in denen ich Ende der Hinrunde wieder bei der Mannschaft war, waren schön. Da gehöre ich hin. Überhaupt hoffe ich, dass alle Verletzte bald wieder fit sind. Wir wollen zusammen um viele Titel kämpfen."