Finale! Nächster Titel für Dante und Gustavo?
Belo Horizonte - Dass Schiedsrichter Osses Zencovich den brasilianischen Superstar Neymar nicht noch anflehte, dass dieser den Platz einen Schritt schneller verlassen solle, war wirklich alles. Wild gestikulierend schob er Neymar, der für 57 Millionen Euro vom FC Santos zum FC Barcelona wechselt, beinahe vom Platz, doch der Offensivspieler hatte Zeit.
Viel Zeit. Und so hatte Neymar, nachdem er sich zuvor einige Male theatralisch auf dem Boden wälzte, nun doch noch seine große persönliche Show. Den Jubel seiner Anhänger hatte er jedenfalls sicher. Wenn es sportlich schon nicht ganz rund läuft, dann eben so.
Für ihn kam übrigens Bayerns Abwehrboss Dante (90.+2), ihm gönnte Trainer Luiz Felipe Scolari zumindest ein kurzes Auslaufen. Neymars Glück: Brasilien führte zu diesem Zeitpunkt in der Nachspielzeit bereits 2:1 gegen Uruguay.
Dank Paulinho ist die Seleção nun nur noch einen Sieg vom dritten Triumph nacheinander beim Confederations Cup entfernt. Durch ein Kopfballtor des Angreifers von Corinthians Sao Paulo in der 86. Minute gewann Brasilien am Mittwochabend das hartumkämpfte Halbfinale gegen den Erzrivalen Uruguay mit 2:1.
Im Finale trifft der Gastgeber nun am Sonntag im legendären Maracana-Stadion von Rio de Janeiro auf den Gewinner des Duells zwischen Weltmeister Spanien und Italien. Vor 57 483 Zuschauern im Stadio Mineirao musste Brasilien um den fünften Einzug in ein Confed-Cup-Finale aber lange bangen, nachdem Edinson Cavani (48.) die brasilianische Führung durch Fred (41.) ausgeglichen hatte.
Wiederum überzeugende Figur in Brasiliens Reihen: Bayerns Mittelfeldspieler Luiz Gustavo. Er spielte über 90 Minuten einen überzeugenden Part im defensiven Mittelfeld. Nach dem souveränen Siegeszug in den Gruppenspielen lastete im Duell gegen den südamerikanischen Erzrivalen großer Druck auf der Elf von Trainer Luiz Felipe Scolari. Die Gastgeber zeigten viel Respekt vor dem Gegner und fanden lange Zeit nicht zu ihrem gefürchteten Kombinationswirbel. Neymar? Von ihm ging wenig Gefahr aus, verlor gegen die bissige Abwehr der Uruguayer viele Zweikämpfe. Aber immerhin: Er leistete die Vorarbeit zum Führungstor. Zumindest ein wenig sportlicher Glanz.