FC Bayern: Wie Louis van Gaal der Liga Angst machen will

Der Cheftrainer des Rekordmeisters trotzt der Kälte – und will für eine Nacht an die Spitze der Bundesliga.
von  Abendzeitung

Der Cheftrainer des Rekordmeisters trotzt der Kälte – und will für eine Nacht an die Spitze der Bundesliga.

MÜNCHEN Ein Fenster gibt es nicht im Presseraum des FC Bayern an der Säbener Straße. Dennoch zeigte Louis van Gaal nach draußen, als der Bayern-Trainer am Donnerstag Nachmittag gefragt wurde, ob es denn einen seiner Spieler erwischt habe, ob einer erkrankt sei. „Es ist nicht kalt. Und es scheint doch immer die Sonne, wenn van Gaal trainiert. Außerdem können wir uns kleiden gegen die Kälte.“ Klare Luft, klare Worte. Van Gaal war bester Laune am Tag vor dem Rückrunden-Auftakt der Bundesliga mit der Partie des FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim.

610 Tage, also fast zwei Jahre lang, war der FC Bayern nicht mehr Tabellenführer. Da nimmt man gerne alles mit. Alles, was geht. Auch wenn es nur für eine Nacht wäre. Ein Seitensprung auf Platz eins – mit einem Sieg gegen Hoffenheim wäre es geschafft. Ein Stundenglück womöglich, aber egal. 19 Stunden später kann Tabellenführer Bayer Leverkusen nachziehen, die Spitze zurückerobern.

Den Bayern ist’s egal. Es geht ums gute Gefühl. Und darum, der Konkurrenz Angst zu machen. „Wir wollen gleich ein Signal an die Liga geben“, sagte Torwart Jörg Butt. Mehr noch: „Es wäre schon gut, wenn wir für einen Tag oben stehen. Wir können bestätigen, was wir am Ende der Hinrunde geleistet haben. Das wäre auch psychologisch wichtig. Wir können ein bisschen Angst verbreiten“, sagte Trainer van Gaal, der die Meisterschaft als Ziel ausgibt. Auch wenn es noch Dinge gibt, bei denen der Holländer Verbesserungsbedarf sieht: „Die Ballverlagerung, das Tempo und das Zusammenwirken zwischen Flankengeber und Stürmer.“ Fortschritt dank Technik – bei jedem Wetter.

Patrick Strasser

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