FC Bayern, VfB Stuttgart, Nick Woltemade: Warum der Transfer für alle Seiten Sinn ergeben würde
Schnappt sich der FC Bayern Deutschlands größte Sturmhoffnung? Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass sich der Rekordmeister mit Nationalspieler Nick Woltemade auf einen Wechsel im Sommer geeinigt hat. Der frisch gebackene Vize-Europameister hat den VfB Stuttgart bereits über seinen Wechselwunsch informiert, nun müssen sich die beiden Klubs auf eine Ablöse verständigen.
Doch für wen würde ein Transfer überhaupt Sinn ergeben? Die AZ beleuchtet die Perspektiven der drei beteiligten Parteien:
Nick Woltemade wäre bei Bayern alles, aber kein Bankdrücker
Vom Top-Star in Stuttgart zum Edel-Reservisten bei den Bayern? Nicht unbedingt! Freilich müsste sich Woltemade in München zunächst einmal hinter Harry Kane und Musiala anstellen, gute Chancen auf namhafte Spielzeit könnte er sich aber dennoch ausrechnen. Aufgrund der aktuell stattfindenden, kräftezehrenden Klub-WM gehen die Bayern-Stars fast ohne Urlaub in die neue Saison, in der man neben der Meisterschaft auch in Champions League und DFB-Pokal wieder angreifen will.
Eine enorme Belastung, die auf möglichst viele Schultern verteilt werden sollte – und das geht eben nur mit einem ausgewogenen, breiten Kader. Woltemade kann als Backup für Musiala und Kane fungieren und sogar mit beiden zusammen spielen, wodurch die Bayern in der Offensive deutlich variabler aufgestellt wären. Um seine Einsatzzeit – auch mit Blick auf die reguläre WM im nächsten Jahr – müsste er sich also keine Sorgen machen.

Auch aus finanzieller Hinsicht wäre ein Bayern-Wechsel für das großgewachsene Nordlicht ein enormer Aufstieg. Laut Sky hat ihm der VfB Stuttgart zuletzt ein Vertragsangebot unterbreitet, welches allerdings eine überschaubare Gehaltserhöhung von 1,5 auf "lediglich" 2,5 Millionen Euro vorsieht. Peanuts im Vergleich zu den Bayern, die ihm demnach ein Fixgehalt von 7,5 Millionen anbieten, welches sich mit Boni auf bis zu zehn Millionen Euro erhöhen kann.
FC Bayern braucht Offensiv-Optionen
Für den FC Bayern und insbesondere den immer stärker unter Druck stehenden Sportvorstand Max Eberl wäre eine Woltemade-Verpflichtung ein kleiner Coup. Der 1,98 Meter große Angreifer ist aktuell die größte deutsche Sturmhoffnung, mit 23 Jahren noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen und bringt aufgrund seiner Spielweise und seines sympathischen Charakters das Zeug zum Publikumsliebling mit.
Der Kader würde mit Woltemade deutlich verstärkt. Nach den Abgängen von Leroy Sané, Mathys Tel und demnächst auch Thomas Müller ist die Personaldecke speziell in der Offensive deutlich ausgedünnt, vor allem auf der Zehnerposition fehlt es neben Jamal Musiala an Optionen. Mit Woltemade, der sowohl im Sturmzentrum, als auch im offensiven Mittelfeld spielen kann, stünde Trainer Vincent Kompany eine wertvolle Alternative zur Verfügung.
VfB Stuttgart winkt sattes Transfer-Plus
Für den VfB Stuttgart wäre ein Abgang des Shootingstars aus sportlicher Sicht eine große Schwächung. Allerdings eine, die mehr als gut vergütet würde. Bei einem Verkauf wäre Woltemade mit einer Ablöse, die sich mit Blick auf die Preislage auf dem Transfermarkt realistischerweise wohl zwischen 40 und 50 Millionen Euro belaufen würde, der neue Rekordtransfer der Schwaben.
Teuerster Abgang der Vereinsgeschichte ist bisher Benjamin Pavard, der 2018 als frisch gebackener Weltmeister für 35 Millionen Euro ebenfalls nach München wechselte. Eingedenk der Tatsache, dass Woltemade im vergangenen Jahr ablösefrei aus Bremen gekommen ist, ein guter Deal für den VfB.
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