FC Bayern: Verlängern, verkaufen – Tribüne! Serge Gnabry und das große Vabanquespiel

München - Der Begriff "Triple" sorgt beim FC Bayern stets für leuchtende Augen und große Träume – doch in diesem Fall ist es ganz anders.
Nach den ablösefreien Wechseln der Stammspieler David Alaba (2021 zu Real Madrid) und Niklas Süle (diesen Sommer zu Borussia Dortmund) soll der dritte Abschied ohne finanziellen Gegenwert mit aller Macht verhindert werden: der von Serge Gnabry. 2023 läuft der Vertrag des 26-Jährigen aus, bislang hat Gnabry das lukrative Bayern-Angebot in Höhe von angeblich 19 Millionen Euro brutto jährlich abgelehnt.
Lässt auch Gnabry seinen Vertrag auslaufen, um bei einem neuen Klub ein üppiges Handgeld zu kassieren?
Gnabry soll beim FC Bayern verlängern – Tendenz leicht positiv
Dieser Trend, der derzeit im europäischen Fußball zu beobachten ist, bereitet dem FC Bayern Sorgen – auch Trainer Julian Nagelsmann, der an die Verantwortung der Spieler dem Klub gegenüber appelliert. Wie soll Bayern die hohen Gehälter über Jahre zahlen können, wenn man auf der anderen Seite keine Ablösen erzielt? Wie soll der Verein planen, wenn Stars immer wieder auf Zeit spielen und sich nicht entscheiden? Bei Gnabry heißt es daher: verlängern oder verkaufen!
Nagelsmann will bis zum Saisonstart Anfang August Klarheit haben, am besten noch deutlich früher – wie auch bei Robert Lewandowski. Falls Gnabry weiter zögert und sich das große Vabanquespiel fortsetzt, gibt es nach AZ-Informationen sogar Überlegungen, den Offensiv-Star auf die Tribüne zu entsenden. Der "Kicker" berichtet ebenfalls über dieses Szenario, das ein deutliches Signal an alle anderen Spieler wäre – aber natürlich keine Wunschlösung für alle Parteien und nur schwer umzusetzen.
Die Bayern-Bosse um Vorstandschef Oliver Kahn sowie Coach Nagelsmann würden gern weiter mit Gnabry zusammenarbeiten, nach dessen Urlaub sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die Tendenz ist leicht positiv, dass Gnabry verlängert – und seinen womöglich letzten großen Vertrag unterschreibt.
Gnabry und der FC Bayern: Atmosphäre soll sich in Zukunft verbessern
Der Angreifer fühlt sich in München grundsätzlich wohl, er braucht mit Blick auf die WM im Winter natürlich auch Spielpraxis auf Top-Niveau. Die würde er bei Bayern bekommen, wenn er bleiben sollte. Gnabry sei "ein super Junge. Wir wollen ihn unbedingt behalten. Wir würden so gerne mit ihm verlängern", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky und ergänzte: "Wir haben ihm, glaube ich, die nötige Wertschätzung gezeigt. Ich hoffe, dass er sich für den FC Bayern entscheidet." Genau jene Wertschätzung soll Gnabry, an dem unter anderem Manchester United interessiert ist, allerdings in den vergangenen Monaten vermisst haben.
Die Gespräche mit den Bossen verliefen angeblich nicht zu einhundert Prozent zufriedenstellend. Die Atmosphäre soll sich in Zukunft verbessern. Mit der Verpflichtung von Sadio Mané (30) hat Gnabry freilich einen sehr starken Konkurrenten dazubekommen. Beide Offensiv-Stars haben ihre größten Stärken, wenn sie von der Außenbahn oder aus der Tiefe in die Spitze stoßen. Beide sind allerdings genauso Optionen fürs Sturmzentrum, falls Lewandowski zum FC Barcelona wechselt. Und das ist deutlich wahrscheinlicher als ein Gnabry-Abschied.