FC Bayern: Van Bommel muss noch Prämien aushandeln

Der Kapitän gibt sich vor dem Finale am Samstag gegen Inter Mailand unverschämt locker – und lobt Schweinsteiger
von  Abendzeitung
Der Aggressiv-Leader des FC Bayern. Mark van Bommel , der vielleicht zu Wolfsburg wechselt.
Der Aggressiv-Leader des FC Bayern. Mark van Bommel , der vielleicht zu Wolfsburg wechselt. © dpa

Der Kapitän gibt sich vor dem Finale am Samstag gegen Inter Mailand unverschämt locker – und lobt Schweinsteiger

MÜNCHEN Mark van Bommel hatte gar keine andere Wahl. „Ich war als Jugendlicher nicht so oft in der Schule, weil ich immer Training hatte“, sagt er lachend, „deswegen haben meine Prüfungen auch nur halb geklappt. Ich wusste also sehr früh, dass das klappen muss mit dem Fußball.“

Fünf Tage sind es noch bis zum Tag, der darüber entscheidet, ob es für den FC Bayern die beste Saison aller Zeiten wird oder nur eine sehr gute. Die Stimmung ist vor dem Madrider Champions-League gegen Inter Mailand gelöst, fast schon unverschämt locker. Bei van Bommel noch mehr.

Das Vormittagstraining hatte er kurz abbrechen müssen, ein Muskel am Oberschenkel war zugegangen. „Aber das ist schon wieder vorbei. Ich bin fit“, sagt er.

Sollte van Bommel so etwas wie Nervosität spüren, kann er es perfekt verbergen. Aber er kennt die Situation ja. 2006 hat er mit Barcelona schon mal den Henkelpott gewonnen, die Rolex, die es damals vom Klub als Prämie gab, trägt er noch immer am Handgelenk. Doch damals war van Bommel nicht der Kapitän der Mannschaft. Und damals war der Triumph eher erwartet worden. Ganz anders als jetzt. „Vor der Saison hat keiner von uns erwartet, dass wir soweit kommen", sagt er, „wir haben auch nicht daran gedacht.“

Darum wäre dieser Henkelpott für ihn auch schöner. Nicht nur, weil er jetzt Kapitän des Teams ist. „Natürlich haben wir in unserer Mannschaft auch überragende Einzelspieler, aber uns zeichnet vor allem der Zusammenhalt aus.“ Und dafür er ist maßgeblich dafür verantwortlich.

Van Bommel hat sich verändert in dieser Saison. Er ist nicht mehr nur der Aggressiv-Leader, den manchmal sein Überehrgeiz zu bremsen schien; er präsentiert sich mittlerweile auch auf dem Platz mit einer gelösten Lockerheit. Mit Bastian Schweinsteiger, der neben ihm im Mittelfeld spielt, verstehe er sich „blind – jeder weiß, was der andere macht", sagt er.

Sollten er und seine Kollegen wirklich den Triumph schaffen, würde auf van Bommel noch Arbeit warten, ehe er zur WM fährt. „Wir haben keine Prämie ausgehandelt für den Sieg in der Champions League.“ Harte Verhandlungen werden es wohl nicht.

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