FC-Bayern-Sportvorstand Max Eberl: Informationen zum Werdegang und Privatleben

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"Für mich ist es eine große Freude, nach 30 Jahren wieder zurückzukehren", strahlte Max Eberl, als er im März 2024 als Sportvorstand beim FC Bayern vorgestellt wurde. "Willkommen dahoam, Max", begrüßte ihn Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen.
Doch wie verlief Max Eberls Weg zurück zum FC Bayern – und wie gestaltet sich sein Leben abseits des Fußballs? Die AZ stellt ihn vor:
Maximilian Michael "Max" Eberl wurde am 21. September 1973 in Bogen im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen geboren.
Eberls Zeit als aktiver Profi
Eberl kam im zarten Alter von sechs Jahren zum FC Bayern. Er durchlief von 1979 bis 1991 die Jugendabteilung des Vereins und war anschließend bis 1994 Teil der Bayern-Amateure. In der Zeit absolvierte er 48 Spiele. Sein einziges Bundesliga-Spiel für die Profis des FC Bayern absolvierte Eberl am 19. Oktober 1991 beim Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart, das mit 2:3 verloren ging – er wurde dabei schon zur Halbzeit ausgewechselt.
Zur Rückrunde der Saison 1993/94 schloss sich Eberl dem Zweitligisten VfL Bochum an. In den folgenden dreieinhalb Jahren erlebte er mit dem Klub Höhen und Tiefen: zweimal gelang der Aufstieg in die Bundesliga, einmal musste man den Gang zurück in die Zweitklassigkeit antreten. In dieser Zeit kam Eberl auf insgesamt 42 Einsätze in der Liga.

1997 wechselte er zu Greuther Fürth, die gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegen war. Für Fürth bestritt er innerhalb von eineinhalb Jahren 37 Partien. Zur Rückrunde der Saison 1998/99 zog es ihn weiter zu Borussia Mönchengladbach.
Dort konnte er nicht verhindern, dass der Traditionsverein erstmals aus der Bundesliga abstieg. Es folgte zunächst eine Saison in der 2. Bundesliga, die Gladbach auf dem fünften Platz abschloss. In der darauffolgenden Spielzeit 2000/01 gelang der Aufstieg zurück in die Bundesliga.
In den folgenden Spielzeiten etablierte sich Eberl als feste Größe im Kader der Fohlen. Am Ende der Saison 2004/05 beendete er schließlich seine Spielerkarriere. Eberl agierte überwiegend auf der Position des Rechtsverteidigers. Als Torschütze trat er dabei nicht in Erscheinung – während seiner gesamten Profikarriere erzielte er kein Tor.

Zum Karriereende standen für ihn insgesamt 232 Einsätze im Profifußball zu Buche, darunter 104 in der Bundesliga.
Max Eberls Karriere als Funktionär
Zu Beginn der neuen Saison stand Eberl zwar noch im Kader von Gladbach, doch schon Anfang 2005 übernahm er eine neue Rolle im Verein: Er wurde Nachwuchskoordinator. Diese Position bekleidete er bis Oktober 2008, ehe er zum Sportdirektor aufstieg. Im Juni 2010 folgte schließlich die Beförderung zum Geschäftsführer Sport.
Trotz zwischenzeitlicher Abstiegsgefahr leitete er insbesondere durch die Verpflichtung von Lucien Favre eine äußerst erfolgreiche Ära bei der Borussia ein. Im Jahr 2015 qualifizierte sich der Klub erstmals für die Champions League. Auch unter Trainern wie Dieter Hecking und Marco Rose blieb der sportliche Kurs mehr als stabil.
Die Amtszeit von Max Eberl gilt als die erfolgreichste Phase des Vereins seit den Meisterschaften in den 1970er-Jahren. Mit der Verpflichtung von Lucien Favre begann eine sportlich stabile Phase: Bis zur Saison 2021/22 landete Gladbach durchgehend in der oberen Tabellenhälfte. Darüber hinaus qualifizierte sich der Verein in diesem Zeitraum jeweils dreimal für die Europa League und die Champions League.

Zu seinen erfolgreichsten Verpflichtungen zählen Spieler wie Dante, Marco Reus, Granit Xhaka, Christoph Kramer, Max Kruse, Lars Stindl und Matthias Ginter. Auch der eigene Nachwuchs wurde unter seiner Verantwortung erfolgreich eingebunden: die aktuelle Nummer Eins der deutschen Nationalmannschaft Marc-André ter Stegen, Tony Jantschke und Patrick Herrmann schafften den Sprung zu den Profis.
Ende Januar 2022 trat Eberl aufgrund eines Burn-out als Geschäftsführer Sport bei Gladbach zurück.
Nach Burn-out: Max Eberl heuert bei RB Leipzig an
Lange Pause machen wollte er nicht. Nach einer kurzen Auszeit kehrte Max Eberl im Dezember 2022 in den Profifußball zurück und übernahm die Position des Geschäftsführers Sport bei RB Leipzig. Sportlich verlief sein Engagement erfolgreich: In der Saison unter Trainer Marco Rose – den Eberl bereits in seiner Gladbacher Zeit verpflichtet hatte – gewann Leipzig den DFB-Pokal und den Supercup. Zudem schlugen Neuzugänge wie Loïs Openda und Xavi Simons sofort ein.

Trotz der sportlichen Erfolge war das Arbeitsverhältnis von kurzer Dauer: Schon im September 2023 wurde Eberl freigestellt. Der Grund: Aus Sicht des Leipziger Managements zeigte Eberl nicht ausreichend klare Haltung gegenüber anhaltenden Gerüchten über ein mögliches Engagement beim FC Bayern. Mintzlaff bezeichnete die Verpflichtung Eberls im Nachhinein sogar als "Fehler“.
Sportboss beim FC Bayern: Eberl zieht es zurück in die Heimat
Am 1. März 2024 kehrte Max Eberl als Sportvorstand zum FC Bayern zurück, zu dem Klub, bei dem einst seine Karriere begann. "Heimat, Herz, Emotion, Erfolg" – so beschreibt Eberl selbst seine Verbindung zum FC Bayern. Als Nachfolger von Hasan Salihamidžić soll er den Kader des deutschen Rekordmeisters neu ausrichten. Für seine Verpflichtung zahlte der FC Bayern eine Ablösesumme von rund fünf Millionen Euro an RB Leipzig.
Sportlich ist es ihm bislang gelungen, zentrale Bausteine für die Zukunft zu sichern: So holte er Vincent Kompany als Trainer vom Premier-League-Absteiger FC Burnley. Die Vertragsverlängerungen mit Jamal Musiala, Alphonso Davies und Joshua Kimmich unterstreichen seinen Anspruch, die Mannschaft um bewährte Leistungsträger weiterzuentwickeln.
Auf dem Transfermarkt ist die Bilanz gemischt: Mit Michael Olise und Jonas Urbig konnten sich bislang lediglich zwei Neuzugänge nachhaltig empfehlen. Andere Verpflichtungen hinken den Erwartungen noch hinterher. Zudem sorgten der gescheiterte Transferpoker um Florian Wirtz – der sich für den FC Liverpool entschieden hat – sowie der Abschied von Vereinsikone Thomas Müller für etwas Unruhe im Verein und ersten Zweifeln an seiner Arbeit als Sportvorstand.

Ein Erfolg wäre es schon, wenn seine zweite Ära beim FC Bayern ähnlich lange andauert wie die erste. Immerhin verbrachte er einst 15 Jahre als Spieler beim Rekordmeister. Doch dieses Mal steht er nicht mehr auf dem Platz, sondern trägt Verantwortung für das große Ganze.
Erster Funktionär der Bundesliga mit Roter Karte
Kurios: Am 5. Juni 2020 wurde Max Eberl vom DFB-Sportgericht wegen unsportlichen Verhaltens mit einem Innenraumverbot für ein Bundesligaspiel belegt. Damit war er der erste Funktionär in der Geschichte der Bundesliga, dem eine Rote Karte gezeigt wurde.
Was ist über Eberls Privatleben bekannt?
Max Eberl war bis 2019 über 21 Jahre verheiratet. Nach der Trennung führte er bis Oktober 2022 eine Beziehung mit Sedrina Schaller, der damaligen Team-Managerin von Borussia Mönchengladbach. Ende 2022 kehrte er überraschend zu seiner Jugendliebe Natascha Fruscella zurück – einer bekannten TV-Moderatorin und Model. Die beiden waren bereits mit 14 Jahren ein Paar. Im Spätsommer 2024 heirateten sie im kleinen Kreis am Tegernsee.

Sein Sohn Max, gleichnamig wie sein Vater wurde im Jahr 2000 geboren, ist als Jugendtrainer bei Borussia Mönchengladbach tätig und spielt ebenfalls Fußball.
Neben seiner Leidenschaft für den Fußball schätzt Eberl in seiner Freizeit vor allem Ruhe und Ausgeglichenheit. Nach einer intensiven Zeit, in der er auch einen Burn-out erlebte, hat er bewusste Wege gefunden, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Yoga und regelmäßige Laufeinheiten sind für ihn nicht nur sportliche Aktivitäten, sondern auch ein wichtiger Ausgleich zum oft hektischen Alltag im Profisport. Zudem ist er ein begeisterter Leser – Eberl nutzt die ruhigen Momente, um abzuschalten und neue Perspektiven zu gewinnen.
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