FC Bayern: Ribéry braucht Hilfe!

Trainer van Gaal sichert dem Franzosen seine Unterstützung zu, er darf trotz des Blackouts mit der Roten Karte gegen Lyon am Samstag in Galdbach spielen.
MÜNCHEN Die Aktion hatte ein Nachspiel. Und wenn einer aus der Gemeinschaft ausschert, spricht Louis van Gaal dies vor versammelter Mannschaft an, nicht unter vier Augen. „Einen Fehler“ nannte der Coach das theatralische Murren von Arjen Robben über seine Auswechslung zehn Minuten vor Schluss des 1:0 gegen Lyon.
Also bekam Robben einen Rüffel im Plenum, nun ist die Sache erledigt. Doch ob der geniale Linksfuß am Samstag in Gladbach von Beginn an ran darf oder mit Blick auf das Champions-League-Rückspiel schon am Dienstag in Lyon geschont wird, ließ der Trainer offen: „Ribéry spielt sicher, Robben nicht.“ Er grinste. Teil zwei war wohl geflunkert.
Bei Franck Ribéry, dem Mann, der sich mit dem Foul, das zur Roten Karte führte, am Mittwoch den weitaus größeren Fauxpas als Robben geleistet hatte, legte sich van Gaal fest, die Einsatzgarantie lautet: „Ribéry spielt sicher, er hat sehr gut trainiert. Das sage ich normalerweise nie, aber er braucht Unterstützung, damit er ein gutes Spiel machen kann.“ Und sich verausgaben. In Lyon ist der 27-Jährige ohnehin gesperrt.
Verein und Trainer stehen voll hinter Ribéry nach dessen schwierigen Tagen nachdem Anfang der Woche der Sex-Skandal um mehrere französische Nationalspieler ans Licht gekommen war. „Ein Profi muss diese Situation managen können“, erklärte van Gaal, dem jedoch auch klar ist, dass Ribéry von all dem Trubel nicht unbeeindruckt sein dürfte. „Ich lebe nach dem ganzheitlichen Prinzip. Alles, was ein Mensch tut oder nicht tut, beeinflusst auch seine Leistung auf dem Platz.“ Und wie kann er Ribéry in dieser Situation helfen? Van Gaal: „Indem wir weitermachen wie bisher, ganz normal.“
Das werden die nächsten Wochen für Ribéry sicher nicht. Die französische Tageszeitung „France Soir“ führte eine Umfrage durch, ob Nationaltrainer Raymond Domenech Ribéry aus der Mannschaft werfen soll. 57 Prozent plädierten für „oui!“. Und die „L'Equipe“ fragte: Wird die Affäre das Verhalten von Ribéry bei der WM beeinflussen? 70 Prozent sagten ja. Coach Domenech hat sich bisher noch nicht geäußert.
ps