FC Bayern mittendrin: Welche Auswirkungen der Rücktritt von Jürgen Klopp auf die Münchner haben könnte

Am Freitagvormittag gab Jürgen Klopp seinen Rücktritt als Liverpool-Trainer zum Saisonende bekannt. Eine Nachricht, die auch Auswirkungen auf den FC Bayern und Thomas Tuchel haben könnte.
von  Victor Catalina
Bei der Asien-Tour vergangenen Sommer besiegte Thomas Tuchel (l.) Jürgen Klopp (r.) und den Liverpool FC spektakulär 4:3. Hat der Rücktritt von Tuchels langjährigem Weggefährten nun Einfluss auf den FC Bayern?
Bei der Asien-Tour vergangenen Sommer besiegte Thomas Tuchel (l.) Jürgen Klopp (r.) und den Liverpool FC spektakulär 4:3. Hat der Rücktritt von Tuchels langjährigem Weggefährten nun Einfluss auf den FC Bayern? © IMAGO/Suhaimi Abdullah/NurPhoto

München – Fünf Worte reichten Jürgen Klopp, um die Fußballwelt komplett auf den Kopf zu stellen: "I'm running out of energy" (zu deutsche: "Mir geht die Energie aus"). Mit dieser kurzen Kernaussage begründete der 56-Jährige seinen am Freitag verkündeten Entschluss, beim FC Liverpool am Ende der laufenden Saison nach neun Jahren als Trainer und Manager zurückzutreten. 

FC-Bayern-Trainer Tuchel muss Klopps Rücktritt "erstmal verdauen"

Bayern-Trainer Thomas Tuchel zeigte sich überrascht bis geschockt vom Abgang seines alten Weggefährten aus Mainzer Tagen: "Das ist eine Hammer-Meldung. Das muss ich erstmal verdauen und mich daran gewöhnen. Das war eine unglaubliche Einheit, Kloppo ist einer der allerallerallerbesten Trainer der Welt. Er hat bei all seinen Klubs einen unglaublichen Einfluss gehabt."

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Für Liverpool stellt sich damit nun die Frage nach einem Nachfolger. Und die könnte auch den FC Bayern beschäftigen. Zuallererst wird am River Mersey ein Trainer gebraucht, der Jürgen Klopp nicht nur fachlich, sondern auch menschlich ersetzen kann.

Vereinslegende, Champions-League-Sieger und Torschütze im irren Finale von 2005: In Liverpool wurde Xabi Alonso (2.v.r.) zuM Weltspieler.
Vereinslegende, Champions-League-Sieger und Torschütze im irren Finale von 2005: In Liverpool wurde Xabi Alonso (2.v.r.) zuM Weltspieler. © IMAGO / Ulmer

Einer der heißesten Kandidaten: Xabi Alonso. Bayer Leverkusens potentieller Meistertrainer besitzt eine Ausstiegsklausel, die besagt, dass er die "Werkself" verlassen dürfe, sollte er ein Angebot von einem seiner Ex-Klubs bekommen. Namentlich sind das Real Madrid, Liverpool – und der FC Bayern. Letzterer beobachtet Alonsos Laufbahn ebenfalls sehr genau, für den Fall, dass das Projekt Tuchel scheitern sollte. Nach einem Engagement gefragt, äußerte sich der Baske am Freitag eher ausweichend: "Ehrlich...Ich habe jetzt keine konkrete Antwort (lacht). Ich bin gerade glücklich, das ist klar und denke nur an Leverkusen."

Klopp verlässt Liverpool - will Tuchel selbst zurück auf die Insel?

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Thomas Tuchel selbst seinen Wechselwunsch einreicht. Im Interview mit "ESPN" erklärte Bayerns Cheftrainer zuletzt klar und deutlich, dass er sich in England mehr wertgeschätzt fühlte, als in Deutschland. Auch beim Sieg in Old Trafford (1:0) gab es eine herzliche Umarmung für United-Legende Rio Ferdinand, mit den Worten: "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal zu Journalisten oder Experten sagen würde, aber schön, dich zu sehen."

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Damit böte sich auch die Gelegenheit. eine alte Serie am Leben zu erhalten. Bereits in Mainz lag lediglich Jörn Andersen zwischen den Ären Klopp und Tuchel. Beim BVB folgten sie direkt aufeinander. Bald auch in Liverpool? Da Tuchel noch bis 2025 an den FC Bayern gebunden ist, müssten die "Reds" eine Ablöse bezahlen. Im Gegenzug wäre dann theoretisch der Weg für Xabi Alonso zum FC Bayern frei. 

Klopp schließt auch ein Karriereende nicht aus 

Und Klopp? Will nach neun erfolgreichen, aber auch von vielen Umbrüchen geprägten Jahren erstmal eine Pause einlegen. Auch ein Karriereende schließt er nicht aus: "Wenn man mich fragt, ob ich jemals wieder als Trainer arbeiten werde, würde ich jetzt Nein sagen. Aber ich weiß ja nicht, wie sich das anfühlt", erklärte der 56-Jährige in dem 25-minütigen Interview auf den Vereinskanälen. Was Klopp jedoch "zu 100 Prozent" ausschließen kann, ist einen anderen Klub in England zu trainieren. "Das ist doch nicht möglich. Meine Liebe zu diesem Verein, mein Respekt vor den Menschen ist zu groß. Das könnte ich nicht."

Gleiches dürfte wohl bezüglich einer Zukunft beim FC Bayern gelten. Aufgrund seiner Vergangenheit und Verbundenheit zu Borussia Dortmund kommt ein Engagement in München wahrscheinlich nicht infrage. Perspektivisch könnte ihn vielleicht eines Tages der Job als Bundestrainer reizen. Beim DFB gilt Klopp bereits seit Jahren als Wunschkandidat. 

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