FC Bayern: Manuel Neuers Profikarriere stand mehrmals vor dem Aus
München - Welttorhüter Manuel Neuer (30) wäre ohne den Mut, die Größe und die wirtschaftliche Situation seiner Eltern wohl nie Profifußballer geworden. "Als Kind habe ich mich schon nicht getraut zu fragen, ob ich beim Fußball mitspielen darf", sagte Neuer dem "Playboy". "Ich stand immer eine halbe Stunde am Rand und sah zu, bis meine Mutter dann kam und für mich gefragt hat". Er sei schon immer schüchtern gewesen, sagte der Nationalkeeper.
Tennis statt Fußball?
Im Jugendalter machte ihm dann sein spätes Wachstum fast einen Strich durch die Karriereplanung. "Als ich 14 war, wurde in einer Sitzung auf Schalke diskutiert, dass ich eventuell zu klein wäre für einen Torwart", sagte der Torwart des FC Bayern, der in der Jugend bei Schalke 04 spielte, dem Magazin "Fit for Fun". Dann habe er jedoch erzählt, dass seine Mutter 1,74 und sein Vater 1,89 groß seien. "Da waren die Verantwortlichen halbwegs beruhigt, weil sie wussten, da kommt noch was", sagte Neuer. Er sei damals trotzdem für zwei Jahre aus der Westfalenauswahl geflogen.
Bayerns junge Früchtl unter Ancelottis Augen
Später hätten ihn dann seine Tennis-Trainer ermutigt, eine Tennis-Karriere anzuvisieren, sagte Neuer. Der Förderunterricht sei jedoch zu teuer gewesen. Er profitiere trotzdem noch immer von seiner Erfahrung auf dem Tennisplatz, sagt Neuer. "Vieles, was man da braucht, brauche ich genauso auch als Torwart: schnelle Schrittfolgen, Raumgefühl, Spiel lesen und vorausplanen lernen, wo landet ein Stopp". Das habe ihm als Torwart oft geholfen.
Ein Job als Fußballtrainer schließe Neuer in der Zukunft aus. "Ich glaube nicht, dass ich mal Trainer werde", sagte er dem "Playboy". Auch wenn er "grundsätzlich dem Sport verbunden bleiben" möchte, könne sich der Torwart Engagements vor der Kamera vorstellen. "Ich habe schon Komplimente bekommen von dem einen oder anderen Regisseur", so Neuer, den man vor allem aus TV-Werbespots kennt. "Ich bin breit aufgestellt – und es kann noch viel passieren."
Neuer äußerte sich auch über seinen ehemaligen Trainer beim FC Bayern. "Dass Pep Guardiola jeden einzelnen Spieler bei Bayern besser gemacht hat, steht, glaube ich, außer Frage", so der 30-Jährige. Doch auch für den aktuellen Trainer Carlo Ancelotti gibt es natürlich lobende Worte. "Er pflegt einen engen Austausch mit den Spielern, möchte wissen, wie es einem geht, ob man fit ist, irgendwelche Probleme hat."
Bundesliga-Profis küren Neuer zum besten Torhüter
Mit dem FC Bayern kehrt Neuer am 20. Januar als Tabellenführer beim SC Freiburg aus der Winterpause der Bundesliga zurück. Bereits am Montagmorgen reiste Neuer aus dem Trainingslager in Doha ab und flog nach Zürich. Der Torwart war zur FIFA-Gala "The Best FIFA Football Awards" eingeladen – der Bayern-Torhüter wurde in die Auswahl des Jahres berufen. Anschließend flog Neuer nicht zurück nach Doha, sondern nach München, wo er weiter individuell trainieren wird.