FC Bayern: Knallhart-Geschäft macht vor Joshua Kimmich nicht Halt
München - Joshua Kimmich weinte. Nach dem Champions-League-Aus. Nach dem verlorenen DFB-Pokal-Finale gegen Eintracht Frankfurt. Und nach dem katastrophalen 0:2 gegen Südkorea samt Scheitern bei der Fußball-WM 2018.
Es wirkt, als müsste sich der erst 23-jährige Nationalspieler, der vermeintliche Anführer der Zukunft, nach einer am Ende enttäuschenden Saison wieder aufrichten. Die Rückschläge waren heftig, teils unvermittelt. Doch bleibt dem Youngster beim FC Bayern dafür überhaupt die Zeit? Nein, meinen die Experten im Fußball-Talk "Die Bayerische WM-Analyse".
Keine Rücksicht auf Joshua Kimmich
"Wenn du bei Bayern München spielst, musst du das wegstecken können. Sicher muss man da Gespräche führen und auf ihn eingehen, weil er mit 23 die Zukunft noch vor sich hat. Er hat eine Riesen-Saison gespielt", erklärte Ex-Bundesliga-Coach Jens Keller der AZ. Der einstige Trainer des VfB Stuttgart und des FC Schalke wurde deutlich, sagte: "Wenn du bei Bayern bist und das Ziel immer ist, die Champions League zu gewinnen, muss du mit solchen Niederlagen umgehen."
Im Video: "Leistungsgesellschaft erwartet, dass du funktionierst"
Dass jüngere Spieler, die zum ersten Mal bei solch einem Großereignis in der Pflicht waren, Probleme hätten, sei nachvollziehbar, meinte Ex-Bundesliga-Torwart Michael "Michi" Hofmann (TSV 1860 München). "Aber in der Leistungsgesellschaft Fußball wird erwartet, dass du funktionierst. Du musst dich unter Druck durchsetzen", sagte der Torhüter weiter: "Das ist in der heutigen Zeit einfach so."
"Niederlage bringt Joshua Kimmich voran"
Dennoch machte Hofmann auch Mut. "Joshua Kimmich spielt noch drei Weltmeisterschaften. Der wird sich sammeln. Und dann ist bei Bayern München die Meisterschaft schon eingetütet", sagte er und meinte zum WM-Aus: "Es ist eine Niederlage, die ihn nach vorne bringen wird."
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