FC Bayern: Gemischte Gefühle – die Gewinner und Verlierer der Länderspiele
München - Die letzte Länderspielperiode der laufenden Saison ist vorüber. Insgesamt waren auch zwölf Stars des FC Bayern für ihre Nationalmannschaften im Einsatz. Wer kommt mit Rückenwind nach München zurück – und wer muss vor dem Start ins wichtige letzte Saisondrittel einen Rückschlag verdauen? Die AZ gibt einen Überblick über Bayerns Gewinner und Verlierer der Länderspiele:
Die Gewinner: Kimmich und Goretzka überzeugen – Olise trifft erstmals für Frankreich
Joshua Kimmich: Der 30-Jährige führte die Nationalmannschaft in den beiden Nations-League-Viertelfinals gegen Italien als Kapitän aufs Feld und zeigte wohl mit die besten Länderspiele seiner Karriere. Kimmich war an allen fünf (!) Toren direkt beteiligt und ging – obwohl er nicht auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld, sondern als Rechtsverteidiger eingesetzt wurde – mit enormer Leidenschaft und großer Präsenz voran.
Mit seinen hervorragenden Leistungen hat er seinen Anspruch als zentrale und unverzichtbare Führungsfigur in der Nationalmannschaft noch einmal klar unterstrichen. In der nun anstehenden Schlussphase der Saison gilt es für Kimmich, dies auch beim FC Bayern, wo er unter Trainer Vincent Kompany ebenfalls eine Schlüsselrolle einnimmt, zu bestätigen.

Leon Goretzka: Der Mittelfeldspieler, der sich beim Rekordmeister in den vergangenen Monaten mit guten Leistungen seinen Stammplatz zurückerobert hat, durfte nach anderthalb Jahren mal wieder im DFB-Dress ran und wusste in seinen Länderspielen 58 und 59 zu überzeugen. Beim 2:1-Sieg im Hinspiel gegen Italien steuerte er sogar einen Treffer bei.
"Ich finde es toll, wie sich Leon jetzt zurück in den Fokus katapultiert hat. Es freut mich, weil ich finde, er hat es sich auch verdient", lobte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Mit seinen starken Leistungen hat sich Goretzka für mehr Einsätze empfohlen – im Verein ist er mittlerweile ohnehin wieder gesetzt.
Michael Olise: Der Außenstürmer hat seine besten Länderspiele hinter sich und erzielte im Rückspiel gegen Kroatien mit einem traumhaften Freistoß sogar seinen ersten Länderspieltreffer für Frankreich. "Seine Leistung hat mich nicht überrascht, weil ich viele Spiele von Bayern München sehe", schwärmte Teamkollege Aurelien Tchouameni. Dort ist der 23-Jährige unter Trainer Kompany längst gesetzt und einer der Hoffnungsträger für die Rest-Saison. An Selbstvertrauen sollte es ihm nach seinen starken Leistungen im Nationalmannschaftstrikot jedenfalls nicht mangeln.
Die Verlierer: Sané nutzt seine Chance nicht, Nübel und Palhinha nur Bankdrücker
Leroy Sané: In Abwesenheit der verletzten Stammkräfte Florian Wirtz und Kai Havertz durfte Sané in beiden Partien gegen Italien von Beginn an ran und sollte in der Offensive für Gefahr sorgen. Gelungen ist das nicht: Wie schon in den vergangenen Monaten beim FC Bayern war der Angreifer bemüht, aber glücklos. Im Rückspiel leitete er mit einem Fehlpass zudem den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:3 ein. Argumente für weitere Einsätze – sei es im Verein oder in der Nationalmannschaft – konnte Sané einmal mehr nicht sammeln.
Joao Palhinha: Der Sechser befindet sich weiter in einer schwierigen Situation. Bei den Bayern ist er im zentralen Mittelfeld hinter Kimmich, Goretzka und dem aktuell erkrankten Aleksandar Pavlovic nur vierte Wahl im zentralen Mittelfeld. Bei der Nationalmannschaft wollte er nun Spielpraxis und Selbstvertrauen sammeln, kam in beiden Spielen gegen Dänemark aber über die volle Spielzeit auf der Bank. Keine leichten Voraussetzungen für den Start ins letzte Saisondrittel.
Alexander Nübel: Für den derzeit nach Stuttgart verliehenen Torhüter war es die bislang wohl bitterste Länderspielperiode. Schon vor den Partien gegen Italien hatte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann auf Hoffenheims Oliver Baumann als Nummer eins festgelegt. Während Nübel die Spiele von der Bank aus sehen musste, sammelte Konkurrent Bauman mit guten Leistungen Pluspunkte und hat gute Chancen, auch beim Final Four im Sommer zwischen den Pfosten zu stehen. Zudem arbeitet die etatmäßige Nummer eins Marc-André ter Stegen in Barcelona wieder fleißig für sein Comeback. Die Perspektiven für Nübel könnten also besser sein.
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