FC Bayern gegen Real Madrid Champions League: Duell der Ex-Spieler
München - Paul Breitners Wort hat Gewicht, speziell bei diesem Duell seiner Ex-Klubs. Von 1970 bis '74 sowie 1978 bis '83 spielte der Weltmeister für den FC Bayern, dazwischen für die Königlichen von Real Madrid (1974 bis '77). Wie Breitner die Chancen vor dem Halbfinal-Gipfel in der Champions League einschätzt? "Auf dem Platz 50:50", sagte der frühere Mittelfeld-Star nun im "Sonntags-Stammtisch" des BR. Außerhalb des Spielfelds sei Real aber "weiter eine Galaxie für sich", so Breitner.
Es gab einige Spieler in der Historie, die diese besondere Real-Welt, in der alles noch etwas mehr glitzert als bei den Bayern, in der noch mehr Druck herrscht, kennenlernten. Stars, die sowohl für Real spielten als auch für Bayern. Neben Breitner sind das: Zé Roberto, Hamit Altintop, Xabi Alonso, James Rodríguez, Arjen Robben und Toni Kroos.
Fünf Schlüsselduelle: Robert Lewandowski macht den Unterschied
Auch beim Halbfinal-Kracher am Mittwoch (20:45 Uhr, ZDF, Sky und im AZ-Liveticker) sind mit James, Robben und Kroos drei Spieler involviert, für die es zum Duell mit dem Ex kommt. Dazu zählt natürlich auch Bayern-Coach Jupp Heynckes, der Real in der Saison 1997/98 trainierte. Und trotz Champions-League-Triumphs entlassen wurde. Die AZ erklärt, wer diesmal besonders motiviert sein wird.
Bayern gegen Real: Die Personalie James Rodríguez
Der Kolumbianer hat in seiner Premieren-Saison bei den Bayern überzeugt. So sehr, dass der Klub die Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro ziehen will. Bislang ist James ausgeliehen (13 Mio. für zwei Spielzeiten). In allen Wettbewerben gelangen dem 26-Jährigen sechs Tore und zwölf Vorlagen. Top!
Bei Real hatte James unter Trainer Zinédine Zidane oft nur auf der Bank gesessen. Klar, dass es der Spielmacher seinem Ex-Klub nun zeigen will. "Ich denke nur an mein Team und daran, wie wir Real schlagen können", sagte James der AS. Bayerns früherer Kapitän Stefan Effenberg adelte James im Kicker: "Er hat geniale Ideen im letzten Drittel, ist auf dem Weg zur Weltklasse, die Kroos schon hat. Toni gibt den Rhythmus vor."
Bayern gegen Real: Der Personalie Toni Kroos
Der von Effenberg angesprochene Real-Regisseur steht vor seinem dritten Champions-League-Triumph in Folge. Kroos’ Abschied von München nach Madrid im Sommer 2014 zahlte sich für den Spieler letztlich mehr aus als für Bayern, die ihr Eigengewächs ziehen ließen. Bei Real ist Kroos als Spielmacher im zentralen Mittelfeld unersetzlich. "Es war ein Fehler, Toni gehen zu lassen", sagte Bayerns früherer Sportvorstand Matthias Sammer der Sport Bild.
Bayern gegen Real: Die Personalie Arjen Robben
Für den Niederländer gehörte das Real-Abenteuer zu den negativeren Erlebnissen seiner Laufbahn. Von 2007 bis 2009 absolvierte Robben 65 Spiele für die Königlichen, erzielte nur 13 Tore und 14 Assists. Der Wechsel zu Bayern 2009 sollte sich lohnen: Dort stieg der 34-Jährige zur Vereinslegende auf – vor allem dank seines Siegtores im Champions-League-Finale 2013 gegen Borussia Dortmund.
Vor dem Duell am Mittwoch erlaubte sich Robben eine kleine Spitze Richtung Real-Superstar Cristiano Ronaldo. "Er hat so viel erreicht, er hat so viel Großes gemacht in seiner Karriere", sagte der Außenstürmer mit einem Schmunzeln: "Er verdient es auch mal, ein Champions-League-Finale auf der Bank anzuschauen." Damit Robben und die Bayern ins Endspiel nach Kiew (26. Mai) kommen.
Bayern gegen Real: Die Personalie Jupp Heynckes
Auch der Bayern-Coach blickt auf eine Zeit bei Real zurück – auf eine ziemlich kurze allerdings. 1998 konnte Heynckes nicht mal der Königsklassen-Sieg retten. Ein frühes Aus im Pokal gegen einen Zweitligisten und Platz vier in der Liga veranlassten Reals Bosse zur Heynckes-Entlassung. 2012 konnte sich der Trainer revanchieren, als er die Königlichen mit Bayern im Halbfinale rauswarf. Mach’s noch einmal, Jupp! (Hier geht's zum Liveticker der Heynckes-PK)