Fall Lewandowski: Matthäus kritisiert Bayern-Spitze für "Rumgeeiere"

München - Wer hat wann mit wem gesprochen, wer hat demnach einen guten Grund, sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen? Die Gemengelage in der Causa Robert Lewandowski ist unübersichtlich - und eine einvernehmliche Lösung aktuell nur schwer vorstellbar.
Matthäus: "Mit so einem Menschen gehe ich anders um"
"Ich verstehe Lewy, der es verdient hätte, anders behandelt zu werden. Er ist zweimaliger Weltfußballer und hat für Bayern weit über 300 Tore geschossen: Mit so einem Menschen gehe ich anders um", sagte Lothar Matthäus im Gespräch mit dem "kicker".

Der Rekordnationalspieler - er trug selbst zwölf Jahre das Trikot des FC Bayern - hätte sich von den Verantwortlichen beim deutschen Rekordmeister mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, als es darum ging, das Interesse an Erling Haaland von Borussia Dortmund zu moderieren.
"Ich denke, Lewy hat es vermisst, dass man offen mit ihm redet"
Kommt Lewandowski tatsächlich nicht damit klar, dass sein Arbeitgeber andere personelle Optionen prüft und sich damit eben professionell verhält? Erwartet der 34-Jährige tatsächlich, dass man ihn über solche Schritte informiert?
Sky-Experte Matthäus legt sich da fest. "Ich denke, Lewy hat es vermisst, dass man offen mit ihm redet", betont der 61-Jährige. Und fügt hinzu: "Bayern hat sich definitiv um Haaland bemüht, nicht nur informiert. Sein Berater Pini Zahavi ist sicher kein kleines Kaliber, andererseits verstehe ich die Enttäuschung bei Lewy. Bei solch einem Rumgeeiere muss man sich nicht wundern, dass er keine Lust mehr hat."
Die Bayern-Bosse boten Robert Lewandowski nur eine einjährige Verlängerung des bis 2023 laufenden Vertrages an, der polnische Nationalspieler wünschte sich drei weitere Jahre - und bastelt unverdrossen an der Alternative FC Barcelona.