Ex-Kollege baggert an Kimmich: Geduld der FC-Bayern-Bosse ist am Ende – Hainer wird deutlich

Frankfurt/München - Nahezu im Sekundentakt fliegen die Maschinen über den DFB-Campus im Frankfurter Stadtteil Niederrad hinweg, allein am Sonntag waren es mehr als 15 Direktflüge mit dem Ziel Barcelona.
Joshua Kimmich (28) aber war in keinem der Flieger an Bord, der Mittelfeldstar der Nationalmannschaft trainierte bei 25 Grad und Freibadwetter fleißig auf dem perfekt geschnittenen Rasenplatz mit seinen Kollegen. Und er hat – das ist verbrieft – auch in nächster Zeit keinen beruflichen Trip in die Metropole Kataloniens geplant.
Kimmich und der FC Barcelona – es ist eine der Transfergeschichten dieses Sommers, auch wenn der Profi des FC Bayern nach AZ-Informationen gar nicht wechseln will. Trotzdem wird spekuliert, weil Barça-Trainer Xavi Hernández (43) öffentlich von Kimmich schwärmt. Xavi, das muss man wissen, ist Kimmichs großes Idol.
Barcelona-Coach Xavi baggert weiterhin öffentlich an Kimmich
Kimmich sei ein "Spitzenspieler" auf seiner Position und verstehe das Spiel, hatte Xavi gesagt. Und auf die Frage, ob der Bayern-Star die Nachfolge von Sergio Busquets (34) antreten könne, geantwortet: "Nun, Kimmich hat einen Vertrag, falls sich eine Tür öffnen würde, müsste es Verhandlungen mit Bayern München geben."
Katalanische Verlockungen. Auch Ex-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski (34) trug nach dem 1:0-Sieg der polnischen Mannschaft gegen das DFB-Team seinen Teil dazu bei. "Alle kennen die Qualitäten von Kimmich", sagte Lewandowski bei "Sport1": "So ein Spieler ist für jeden Trainer ein Wunsch, das ist kein Geheimnis. Barcelona sucht immer die besten Optionen."
Hainer: "Joshua Kimmich ist ein absoluter Fixpunkt bei uns"
Und das stört die Verantwortlichen der Münchner inzwischen gewaltig. So erteilte Bayern-Präsident Herbert Hainer (68) den Abwerbeversuchen eine klare Absage und äußerte Unverständnis für die öffentlichen Aussagen über Kimmich. Übrigens: Vor einem Jahr hatte sich Barcelona noch über Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) beklagt, weil der öffentlich über die Transferausgaben des hoch verschuldeten Klubs gesprochen hatte...
Er habe "großen Respekt" vor den Katalanen, erklärte Hainer bei Sky, "ich verstehe aber nicht ganz, warum sie an unserem Spieler so öffentlich und offensiv baggern. Joshua Kimmich ist ein absoluter Fixpunkt bei uns, er ist ein Leader, er ist unser dritter Kapitän und hat schon so viele Titel mit uns gewonnen und wird auch in der Zukunft noch viele Titel mit uns gewinnen." Basta.
Nach scharfer Kritik: Hainer stellt sich hinter Kimmich
Kimmich selbst hatte darauf verwiesen, dass er noch zwei Jahre bei Bayern unter Vertrag stehe: "Wir haben dort Großes vor." Hainer betonte, dass Kimmich fest für die Zukunft eingeplant sei und die Mannschaft auch um ihn herum aufgebaut werden solle.
Die öffentliche Kritik an Kimmich, die zuletzt etwa von Lothar Matthäus (62) geäußert wurde, könne er überhaupt nicht nachvollziehen, ergänzte Hainer. Jeder Spieler habe auch mal Phasen, in denen es nicht so laufe. "Nur wenn man sieht, was Joshua Kimmich in den letzten Jahren geleistet hat, für den FC Bayern, für die deutsche Nationalmannschaft, wie er sich einsetzt in jedem Spiel von der ersten bis zur letzten Minute, dann bin ich schon der Meinung, dass der Respekt dazugehört, dass man ihm das auch einmal zugesteht."