Kommentar

Europas Fußballer des Jahres: Lewandowski, der Verwandelte

Der Bayern-Reporter der AZ, Maximilian Koch, über die Wahl von Lewandowski.
von  Maximilian Koch

Ohne eine gehörige Portion Egoismus hätte Robert Lewandowski diesen Titel als Europas Fußballer des Jahres nicht gewonnen.

Egoismus vor dem Tor braucht jeder Topstürmer, diese Süchtigen wie Lewy, Messi oder Ronaldo sind sich traditionell selbst die Nächsten. Sonst wären sie nicht so außergewöhnlich. Und sonst würden sie ihren Mannschaften keine großen Erfolge bescheren.

Doch Lewandowski hat mit den Jahren dazugelernt - und sich in der Triple-Saison auch ein Stück weit neu erfunden. Der einstige Alleingänger ist zum Teamplayer geworden. Er hat erkannt, dass er sich intern einbringen muss - und dass es manchmal besser ist, andere leuchten zu lassen, um selbst noch heller zu strahlen.

Zehn Treffer bereitete Lewy in der vergangenen Spielzeit vor, fünf sind es schon wieder in dieser Saison. Die Mitspieler zahlen es dem Angreifer ihrerseits mit Assists zurück. Als letzter Bayern-Spieler hatte Franck Ribéry 2013 die Uefa-Auszeichnung erhalten. Auch dem Franzosen sagte man lange Zeit Eigensinn nach, ehe ihn Jupp Heynckes vom richtigen Weg, von der Arbeit fürs Team überzeugte. Ribéry gewann anschließend alles - genauso wie Lewandowski jetzt. Diese individuelle Trophäe, nach der er sich so sehnte, hat er absolut verdient.

Dank seiner Wandlung.

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