"Ein Wadenbeißer": Gladbachs Stöger mit Sonderlob für Bayern-Star
AZ: Sie sind der Mister FCB in Gladbach. Mit drei Klubs konnten Sie gegen den FC Bayern punkten, bei ihrem letzten Sieg gegen die damalige Tuchel-Elf mit dem VfL Bochum haben Sie sogar ein Tor und eine Vorlage beigesteuert. Was braucht es für so eine Sternstunde?
KEVIN STÖGER: In erster Linie braucht es eine verdammt gute Mannschaftsleistung von der ersten bis zur letzten Sekunde. Und natürlich braucht man gegen die Bayern immer ein bisschen Glück. Da muss wirklich einiges stimmen.
Stöger: "Uns fehlt aktuell der Befreiungsschlag"
Gehen Sie entsprechend mit einem positiven Gefühl in die Partie?
Wir haben gerade keine einfache Situation. Das sieht man, wenn man auf die Tabelle schaut. Aber nichtsdestotrotz weiß ich, dass wir gegen die Bayern zu Hause punkten können. Dass man die Bayern ärgern kann, habe ich schon mit anderen Teams erlebt. Dazu muss aber alles passen.
Sie haben die Tabellensituation schon angesprochen. Gladbach ist aktuell Tabellenletzter. Woran hapert es?
Uns fehlt aktuell der Befreiungsschlag und ein Erfolgserlebnis. Das ist im Fußball extrem wichtig. Ich wäre auch mal mit einem dreckigen 1:0-Sieg zufrieden. Es geht einfach nur darum, dass wir zeigen, wir haben die Qualität. Wenn wir das mal haben, sind wir auch wieder positiver.

Gladbach glaubt an Punkte gegen den FC Bayern
Ein Sieg gegen die Bayern wäre da fürs Selbstvertrauen nicht ganz schlecht.
Sie sagen es. Das trifft in unserer Situation und generell auch auf jeden anderen Sieg zu.
Sie klingen nicht, als würden Sie das Spiel als Bonusspiel sehen. Was macht Ihnen Mut, dass es mit Punkten klappt?
Das Spiel geht bei null los. Alles was davor, ob es eine Negativserie bei uns oder eine Positivserie bei den Bayern war, interessiert niemanden mehr. Du musst deine Leistung auf den Platz bringen. Natürlich kommt der FC Bayern mit enormem Selbstvertrauen. Egal wer da spielt, sie haben eine brutale Qualität. Aber wir müssen einfach auf uns schauen. Wenn wir unser Spiel durchziehen, kann das etwas werden.
Das Bayern-Spiel ist für jedes Team irgendwie besonders
"Wir wissen alle, zu was sie fähig sind"
Die Borussia hat in der Vergangenheit durchaus gezeigt, dass Sie die Bayern ärgern können. Was zeichnet die Fohlen trotz der Negativergebnisse aus?
Das Bayern-Spiel ist für jedes Team irgendwie besonders. Ich will nicht sagen, dass man da generell motivierter ist und sich mehr in die Bälle haut, weil wir jedes Spiel mit dem Ziel eines Sieges angehen. Gleichzeitig misst du dich gegen die besten Spieler der Welt und ich glaube, im Unterbewusstsein hat man da nochmal in kleinen Bereichen die paar Prozente mehr abrufen.
Schauen wir auf die Bayern. Hätten Sie erwartet, dass die Kräfteverhältnisse in der Liga so klar verteilt sind?
Dass sie so marschieren, spricht auf jeden Fall für die Bayern. Wir wissen alle, zu was sie fähig sind. Was da teilweise für Spieler von der Bank reinkommen, ist beeindruckend. Dann ist es eine extreme Kopfsache bei den Bayern, dass sie jedes Spiel gleich angehen und gewinnen wollen. Das ist nicht so einfach, jedes Mal einen Gegner so zu dominieren.

Stöger lobt "Wadenbeißer" Laimer
Ihr Nationalmannschaftskollege Konrad Laimer bringt Woche für Woche starke Leistungen. Hat es Sie überrascht, welche Entwicklung er in der Saison nochmal genommen hat?
Er macht es wirklich überragend. Dass er ein Wadenbeißer ist und bis zum Ende laufen kann, war mir schon bekannt. Aber er hat mit dem Ball nochmal einen extremen Schub gemacht. Seine Physis und seine Energie tun dem Spiel einfach extrem gut. Man weiß einfach, was man von ihm verlangen kann. Auch abseits des Platzes ist er ein super Typ.
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