„Er heißt Quirin – wie St.Quirin am Tegernsee“
Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger über die Geburt seines zweiten Sohnes, gekürzte Gehälter und die wunden Zehen von Franck Ribéry.
AZ: Herr Nerlinger, Gratulation! Sie sind am Sonntag zum zweiten Mal Vater geworden.
CHRISTIAN NERLINGER: Vielen Dank! Ich bin sehr glücklich. Es ist ein Junge, er kam am Sonntagnachmittag um 16 Uhr zur Welt und wiegt 3500 Gramm.
Wie heißt denn der Kleine?
Er heißt Quirin, so wie das schöne St. Quirin am Tegernsee.
Waren Sie bei der Geburt dabei?
Ja, ich war die ganze Zeit dabei und habe den Sonntagabend im Krankenhaus verbracht. Irgendwann bin ich dann heimgefahren zu unserem ersten Sohn Vincent. Der ist auch erst zwei Jahre alt. Dort habe ich dann ein paar Stunden geschlafen und am nächsten Tag sind Vincent und ich gemeinsam wieder ins Krankenhaus gefahren.
Sind Frau und Kind wohlauf?
Ja, es geht beiden sehr gut. Das ist das Wichtigste. Wäre das nicht der Fall, würde ich auch nicht so schnell ins Trainingslager des FC Bayern nach Dubai reisen. Da hätte ich schon Prioritäten gesetzt. Aber zum Glück ist alles gut.
Sie fliegen sofort nach Dubai?
Am Montagabend geht mein Flug.
Dort dürfte der Stress gleich weitergehen. Sie haben in einem Interview mit dem Fachblatt „kicker“ gesagt, dass die Gehälter beim FC Bayern reduzieren wollen.
Das stimmt, ich habe in dem Interview aber auch gesagt, dass es wir in dem Trainingslager keine Vertragsgespräche führen werden. In dieser sehr kurzen Vorbereitung, die ohnehin nur knapp zwei Wochen dauert, wollen wir das sportliche Fundament legen, um gut aus den Startlöchern zu kommen.
Was in der Hinrunde, mit zwei Unentschieden zu Saisonbeginn, ja nicht so gut geklappt hat.
Genau, und das muss jetzt deutlich besser werden. Wir wollen zu Hause Hoffenheim schlagen, und wir wollen in Bremen gewinnen!
Da wäre es sicher hilfreich, wenn Franck Ribéry wieder fit wäre. Seine Verletzungen scheinen aber kein Ende zu nehmen. Jetzt hat er Blutergüsse an den großen Zehen.
Das mit den Zehen kriegen wir auch noch hin. Wir sind froh, dass diese Patellasehnenverletzung im Knie, mit der er sich zuletzt herumgeplagt hat, überstanden ist. Das kann eine langwierige Sache sein.
Ribéry hatte in der laufenden Saison mit auffällig vielen Wehwehchen zu kämpfen...
Wenn ein Spieler verletzt ist, dann ist er verletzt! Es lag bei Ribéry immer – bei allen Verletzungen! – ein ganz klarer Befund vor. Ich hoffe, dass da jetzt nicht irgendetwas hineingetragen wird. Ribéry ist mit Herz und Kopf beim FC Bayern.
Int.: Alexander Neumann