Elferschützen? "Ausknobeln!"

Am Sonntag treten die Bayern in Hannover an. Nach Mario Gomez’ Fehlschuss in Neapel sollen die Spieler nun selbst entscheiden, wer zum Elfmeter antritt.
von  Patrick Strasser
Mario Gomez scheiterte mit seinem Elfmeter an Neapel-Torhüter De Sanctis.
Mario Gomez scheiterte mit seinem Elfmeter an Neapel-Torhüter De Sanctis. © dpa

München - Unter Louis van Gaal war das mit dem Elfmeterschießen wie im Kindergarten. Wer einen verschossen hatte, musste sich in der teaminternen Hierarchie wieder ganz hinten anstellen. Name hin oder her, der Status in der Mannschaft zählte auch nicht.

Die Spieler wussten: Treffen oder lange warten. Es war ein Ausscheidungskampf: In jedem Abschlusstraining ließ der Holländer Elfmeter üben, entschied dann über die drei Spieler, die beim nächsten Spiel mögliche Schützen sind. Ein Qualifying vom Punkt. Ein weiteres Mittel wie der Ex-Coach Druck aufbaute.

Bei Jupp Heynckes ist das anders. Hier entscheidet der Trainer – im Vorauswahlverfahren. Auf dem Platz zählen mündige Profis. Aus aktuellem Anlass: Beim Stand von 1:1 hatte Mario Gomez in der Champions League beim SSC Neapel einen Elfmeter verschossen. Erst hatte er trotz des Pfiffes noch bis zur Mittellinie einem Ball hinterhergejagt und dadurch anschließend sehr viel Zeit zu überlegen. Immer schädlich. Er versemmelte. Bastian Schweinsteiger, ohnehin im Spiel präsenter, wäre wohl die bessere Alternative gewesen.
Künftig soll es keine sture Hierarchie mehr geben. „Beide Spieler werden sich im Spiel abstimmen. Wer sich gut fühlt, soll schießen”, betonte Heynckes am Freitag und nannte die Kandidaten: Gomez oder Schweinsteiger – und wenn er wieder fit ist: Arjen Robben. Doch das Comeback des Holländers ist nach seiner Leistenoperation ungewiss, momentan reicht es nur zum Joggen. Heynckes: „Es wird von Tag zu Tag besser.”

Bleibt die Frage: Was ist, wenn sich die zwei oder drei Kandidaten alle gut fühlen vor einem Elfer? Heynckes: „Dann sollen sie knobeln.” Da man sich Würfel oder Karten nicht in die Schienbeinschoner stecken darf, schlagen wir vor: Schnick-Schnack-Schnuck, also Schere, Stein, Papier. Inklusive Übertragung auf Stadionleinwand und TV.

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