Die Nübel-Frage beim FC Bayern: Berater Backs erwartet Entscheidung Anfang 2023

Bayerns Torhüter-Talent Alexander Nübel wird von Legende Pfaff kritisiert, Stammkeeper Neuer steht vor der Vertragsverlängerung. Was nun? Berater Backs sagt in der AZ: "Entscheidung fällt Anfang 2023".
von  Maximilian Koch
Ab 2023 wieder in München? Alexander Nübel.
Ab 2023 wieder in München? Alexander Nübel. © IMAGO / Ricardo Larreina Amador

München – Es waren sehr deutliche Worte, die Jean-Marie Pfaff (68) an die Adresse von Alexander Nübel (25) richtete. "Ich habe schon damals, als er von Schalke gekommen ist, gesagt, dass er noch nicht reif ist für Bayern", sagte Pfaff am Freitag bei der Vorstellung seiner Biografie "Mein Leben" und ergänzte: "Manuel Neuer war und ist da, auf einem absoluten Top-Niveau, den konnte er doch auf absehbare Zeit nicht ersetzen. Auf der Bank sitzen, nicht spielen, das ist schlecht - gerade für so einen jungen Torhüter."

Nübels Entscheidung sei daher "dumm" gewesen.

Pfaff: Nübel? "Talent alleine reicht nicht"

Pfaff, Bayerns Torhüter-Legende (1982-1988), führte zum Nübel-Thema weiter aus: "Ich habe mir die Spiele bei Schalke damals angesehen und mir gedacht: Junge, du musst noch so viel lernen. Auch jetzt immer noch. Talent alleine reicht nicht." Bayerns Stammkeeper Neuer könne hingegen "noch lange spielen", meinte Pfaff: "Wenn er mit 45 noch so fit ist, kann er auch nochmal einen Dreijahresvertrag unterschreiben."

Für den eigentlich als Kronprinz auserkorenen Nübel heißt das: Die Tür zum Bayern-Tor ist langfristig versperrt, Neuer (35) wird in Kürze einen neuen Vertrag bis 2025 unterschreiben. Und auch Stellvertreter Sven Ulreich (33) bekommt wohl ein Arbeitspapier für die nächste Saison.

Nübel spielt auch nächste Saison in Monaco

Daher drängt sich die Nübel-Frage auf: Was macht der Keeper, der derzeit bis 2023 nach Frankreich an AS Monaco ausgeliehen ist?

Nach AZ-Informationen hat sich kürzlich Premier-League-Klub Tottenham Hotspur erkundigt, ob Nübel grundsätzlich an einem Wechsel interessiert wäre. Bislang ist das Thema aber nicht konkret geworden. Nübel fühlt sich in Monaco sehr wohl, er kam in dieser Saison bereits in 30 Pflichtspielen zum Einsatz.

"Ich gehe davon aus, dass er auch nächste Saison in Monaco spielt und Anfang 2023 dann eine Entscheidung über seine Zukunft beim FC Bayern fällt", sagt Nübels Berater Stefan Backs im Gespräch mit der AZ: "Für Alex macht es natürlich keinen Sinn, wenn er hinter Neuer auf der Bank sitzt."

Vorzeitige Nübel-Rückkehr nach München nur unter bestimmten Bedingungen

Genau dieses Szenario würde Nübel aber drohen, wenn er bereits im Sommer 2022 nach München zurückkehrt. Das ist aber unwahrscheinlich. Wie die AZ erfuhr, könnten Nübel und Bayern das Leihgeschäft mit Monaco nur unter bestimmten Bedingungen vorzeitig beenden - etwa dann, wenn Neuer verletzt ausfallen sollte.

Das wünscht Bayerns Nummer eins freilich keiner, auch die Nübel-Seite nicht. Dort setzt man darauf, dass der Keeper in Monaco weiter starke Leistungen bringt und sich so für ein Bayern-Comeback 2023 empfiehlt. Oder für einen anderen Top-Klub.

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