Die nächste Unterschrift – in Sindelsdorf
Schweinsteiger und seine Kollegen besuchen im Advent die Fanklubs: „Ein Sechser im Lotto“.
MÜNCHEN Das Banner, die Rede, die Unterschriftenliste: Alles war schon bis ins Detail vorbereitet – und dann so etwas. Mit seiner am Samstag verkündeten Vertragsverlängerung warf Bastian Schweinsteiger auf einen Schlag sämtliche Planungen des Fanklubs „Red Kinis ’99“ über den Haufen.
Der nämlich hatte den Nationalspieler am vergangenen Sonntag zu Gast. Einmal mehr schwärmten Bayerns Profis in der Adventszeit in alle Himmelsrichtungen aus, um den Fans einen Besuch abzustatten. Schweinsteiger verschlug es zu den „Kinis“ nach Sindelsdorf im Pfaffenwinkel.
„Trotz all der Hektik: Ein Sechser im Lotto“, konstatierte ein sichtlich zufriedener Vorstand Benno Adelwarth. Statt Bitten und flehender Worte gab es für den locker auftretenden 26-Jährigen tosenden Applaus der 350 Anhänger im Schützenheim. Und ein neues, druckfrisches Banner: „Danke, Bastian!“ Der Vertrag war also schon unterzeichnet, um einige weitere Unterschriften kam Schweini aber nicht herum: eine ins Goldene Buch der Gemeinde und zahlreiche weitere auf die Autogrammkarten und Trikots der großen und kleinen Fans.
Einen weiteren Weg, aber einen genauso herzlichen Empfang hatte Franck Ribéry beim „Schießamer Red White Dynamite“ aus Schießen. Ribéry trotzte dem bayrisch-schwäbischen Kauderwelsch der Klubmitglieder wacker und beantwortete so viele Fragen wie möglich auf Deutsch.
„Er hat absolut null Divenhaftes, wir sind total begeistert“, sagte Vorstand Roland Held stellvertretend für die 400 Gäste in der vollbesetzten Halle. Einige Lacher erntete der Fülgelflitzer auf die Frage, mit wem er denn am besten auskomme beim FC Bayern. „Natürlich Louis (van Gaal, d. Red.)“, so Ribery feixend.
Trainer van Gaal selbst war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls unterwegs. Der Holländer genoss beim Fanklub Mietraching das Bad in der Menge, beantwortete über drei Stunden lang geduldig Fragen und Autogrammwünsche. Und überzeugte nebenher sogar einige Zweifler. „Ich war ja immer etwas kritisch. Aber als er dann da war, mit seinem Wissen, seinem Auftreten, das war schon sehr beeindruckend“, sagte Kassenwart Werner Stache.
Maximilian von Harsdorf