Die Eliteschule des Louis van Gaal

Fitness, Leistung und Benimm: Nach welchen Kriterien Bayerns Coach seine Stammelf sucht.
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Hat klare Richtlinien: Bayern-Trainer Louis van Gaal.
dpa Hat klare Richtlinien: Bayern-Trainer Louis van Gaal.

Fitness, Leistung und Benimm: Nach welchen Kriterien Bayerns Coach seine Stammelf sucht.

MÜNCHEN Der Weg ist das Ziel. Und die Bayern sind immer noch auf dem Weg, immer noch in der Vorbereitung wie Trainer Louis van Gaal feststellte. Allerdings: „Es ist sehr schwierig für mich, eine Vorbereitung weiterzuführen, wenn schon die Champions League läuft."

Am Samstag aber soll Schluss sein, denn mit dem Heimspiel gegen Nürnberg (15.30 Uhr), der sechsten Bundesliga-Partie, endet für van Gaal Phase eins. Zeit für eine erste Zwischenbilanz seit seinem Amtsantritt am 1. Juli. Gelingt ein Sieg gegen den Club, könne man von einer „guten Anfangsphase" reden, sagte van Gaal.

Von Euphorie will der Holländer natürlich nichts wissen. Daher wird er es gerne hören, wenn die Spieler trotz dreier Siege und 11:1 Tore aus den Partien gegen Wolfsburg, in Dortmund und in Tel Aviv nicht satt sind. „Wir haben fünf Punkte in der Liga aufzuholen“, sagte Torhüter Jörg Butt, „solange wir das nicht geschafft haben, können wir nicht zufrieden sein." Daniel van Buyten sagte: „Mit den beiden Siegen haben wir eine Serie gestartet. Die wird fortgesetzt.“

Van Gaals Plan geht auf. Die Spieler haben verstanden, was er will. Doch ganz ohne pädagogische Maßnahmen geht es nicht. Seine Auslese ist knallhart. Alle gehen durch van Gaals Eliteschule. Er sagt: „Wenn ich 26 Spieler habe, muss ich eben meine Wahl treffen. So ist das." Die AZ erklärt, wie der 58-jährige Holländer seine Spieler erzieht:

Der Fitness-Faktor: Nur ein fitter Spieler ist ein guter Spieler. Und der Trainer sagt, wer fit ist. Siehe Franck Ribéry. Über Wochen wurde der Franzose peu à peu aufgebaut. In den 62 Minuten in Tel Aviv zeigte sich, dass er nicht zu 100 Prozent fit ist. Auch ein Lerneffekt. Miro Klose hat den Trainer verstanden. Er schwächelte und nahm sich selbst eine Woche aus dem Training.

Das Leistungsprinzip: Nur ein guter Spieler darf wieder spielen. Gegen Maccabi erwischte es Altintop und Gomez, beide mussten auf die Bank. „Ich würde lieber spielen", sagte Gomez kleinlaut. Er wird sich empfehlen müssen. Am Beispiel Badstuber und Müller zeigt van Gaal, dass alle Spieler eine Chance haben. Wer nicht überzeugt, ist erst draußen – siehe Neuzugang Baumjohann, der in den letzten Spielen nicht einmal im 18er-Kader war.

Die Benimm-Regeln: Geschlossenheit ist van Gaal wichtig, für alle gelten die selben Regeln – was Kleidung oder Pünktlichkeit betrifft. „Es gibt Regeln und eine übergeordnete Struktur", erklärte Assistenz-Trainer Andries Jonker, „aber innerhalb der Regeln können die Spieler machen, was sie wollen, da hat jeder seine Freiheit. Als würden wir vom Trainerstab vorgeben: Wir fahren mit dem Auto. Aber welches Auto ein Spieler fährt, ist ihm überlassen." Hauptsache, es ist ein vom Sponsor gestelltes.

Patrick Strasser

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