Der Vollblut-Bayer: Bischof wird immer wichtiger – noch gibt es aber einen Haken

Tom Bischof machte zuletzt mit starken Leistungen für den FC Bayern auf sich aufmerksam. Auch privat fühlt sich der 20-Jährige in München pudelwohl – endgültig angekommen ist er aber nicht.
Bernhard Lackner |
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Tom Bischof wurde für den FC Bayern in den vergangenen Wochen immer wichtiger.
Tom Bischof wurde für den FC Bayern in den vergangenen Wochen immer wichtiger. © sampics

Dass es zwischen ihm und seinem neuen Klub ganz gut passen müsste, war eigentlich klar. "Ich bin superehrgeizig, ich will Titel holen, ich will jedes Spiel gewinnen, unbedingt! Und das ist doch auch die Identität des FC Bayern", beschrieb sich Tom Bischof kürzlich selbst im Klubmagazin "51" und ließ damit durchblicken, dass er mit dem Rekordmeister Großes vorhat. Und zwar nicht als Neben-, sondern als einer der Hauptdarsteller. Das Zeug dazu hat er.

Dabei hätte der Start in die Saison für den 20-Jährigen durchaus leichter ausfallen können. Aufgrund einer Blinddarm-Operation fiel Bischof zunächst knapp zwei Wochen aus und musste sich danach erst seinen Platz in der furios aufspielenden Mannschaft von Trainer Vincent Kompany erkämpfen. Zuletzt stellte er seine Klasse aber eindrücklich unter Beweis.

Bischof überzeugt in Topspielen mit guten Leistungen

Im Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen legte er den Treffer zum 1:0 durch Serge Gnabry mit einem perfekt getimten Steilpass auf. Wenige Tage später überstand er das Stahlbad im Parc de Princes bei Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain und erkämpfte mit den Bayern in einer denkwürdigen Abwehrschlacht einen 2:1-Sieg. Vor der Länderspielpause half er mit einer präzisen Flanke auf den Kopf von Harry Kane dabei mit, die Ungeschlagen-Serie weiter auszubauen. Bischof, im Sommer ablösefrei von der TSG Hoffenheim nach München gewechselt (300.000 Euro wurden wegen seines Einsatzes bei Klub-WM fällig), wird für die Bayern immer wichtiger.

"Als er zu uns kam, waren wir absolut davon überzeugt, dass er das Niveau für den FC Bayern hat, und das beweist er jetzt. Er macht seine Sache wirklich gut", schwärmte Sportdirektor Christoph Freund jüngst bei Sky von seinem Neuzugang: "Er ist einfach ein sehr guter Fußballer. Deshalb passt er so gut in diese Mannschaft. Er spielt mit viel Aggressivität."

Bischof schlief als Kind unter riesigem Wandgemälde mit Bayern-Logo

Der im unterfränkischen Amorbach geborene Bischof hat schon seit Kindheitstagen eine tiefe Verbundenheit zum FC Bayern. Als kleiner Junge habe er jahrelang unter einem riesigen Wandgemälde geschlafen, das ihn bei einem Seitfallzieher unter dem Wappen des Rekordmeisters zeigt, erzählte der 20-Jährige zuletzt. "Mein Vater ist großer Bayern-Fan, und er bat einen Freund, der Maler war, es in meinem Kinderzimmer zu zeichnen", erinnert sich Bischof: "Mein Vater hat mich auch ganz früh im Fanclub angemeldet. Ich bin also ein paar tausendmal unter dem Logo eingeschlafen und wieder aufgewacht."

Der junge Tom Bischof unter dem Wandgemälde, das ihn und das Logo des FC Bayern zeigt.
Der junge Tom Bischof unter dem Wandgemälde, das ihn und das Logo des FC Bayern zeigt. © FC Bayern

Bischof ist mit Tochter von Bayern-Legende Mehmet Scholl liiert

Tatsächlich macht die Verbundenheit zum FC Bayern auch vor dem Privatleben nicht Halt. Schon seit einiger Zeit ist Bischof mit Josefine Scholl, Tochter von Vereinslegende Mehmet Scholl liiert. Auf Instagram posten beide regelmäßig Bilder von ihrem gemeinsamen Liebesglück, auch zum traditionellen Wiesn-Besuch nahm der Mittelfeldspieler seine Freundin mit. Es passt also auf wie neben dem Platz.

Tom Bischof mit seiner Freundin Josefine Scholl auf der traditionellen Bayern-Wiesn.
Tom Bischof mit seiner Freundin Josefine Scholl auf der traditionellen Bayern-Wiesn. © Paulaner

Wobei: Auf dem grünen Rasen ist Bischof streng genommen noch nicht vollends angekommen. Zuletzt musste er immer wieder als Linksverteidiger aushelfen, erledigte seinen Job auf ungewohnter Position aber ohne Anpassungsprobleme. Im zentralen Mittelfeld, wo sich der 20-Jährige am wohlsten fühlt, ist Joshua Kimmich gesetzt, Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic streiten sich um den Platz daneben. Bislang hat Bischof noch das Nachsehen.

Bischof ist langfristig im Mittelfeld eingeplant

Der zweimalige A-Nationalspieler nimmt seine Rolle aber an. "Ich will meine Minuten haben, da ist es egal, ob ich die links, im Zentrum oder woanders sehe", betonte er gegenüber "Ran". Langfristig sieht der Plan aber vor, dass er auf seine gelernte Position im Zentrum zurückkehrt. So habe es Trainer Kompany ihm gegenüber auch kommuniziert. "Ich denke, das ist immer noch sein Plan und das wird auch wieder so kommen. Aber ich bin zurzeit auch auf der Linksverteidigerposition zufrieden", so Bischof.

In nicht allzu ferner Zukunft könnten die Karten aber neu gemischt werden. Der Vertrag von Routinier Goretzka läuft zum Saisonende aus. Ob er verlängert wird, ist noch völlig offen. Nicht ausgeschlossen, dass der 20-Jährige dem Platzhirsch früher oder später den Rang abläuft. Das Zeug dazu hat er.

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