Der Schönwetterspieler: Monsieur Ribery braucht Wärme
MÜNCHEN - Der Superstar des FC Bayern wurde in den vergangenen Wochen auch von englischen Spitzenklubs wie Manchester United oder dem FC Chelsea umworben. Einen Wechsel auf die Insel lehnt Franck Ribéry allerdings ab. Weil ihm da das Wetter zu schlecht ist!
Sportliche Ambitionen? Das viele Geld? Oder sind Franck Ribérys Wechselgelüste etwa nur einer Wetterfühligkeit geschuldet? In einem Interview mit dem französischen TV-Sender „TF1“ jedenfalls outete sich der Bayern-Star als Schönwetterspieler. „Ich möchte nicht nach England", sagte der Franzose und lieferte die Begründung gleich hinterher: „Denn da ist das gleiche Wetter wie in Deutschland.“ Was so klang, als würde er auch dem FC Bayern definitiv den Rücken kehren wollen.
Doch trotz des Werbens von Real Madrid, im klimatisch privilegierten Spanien lokalisiert, relativierte der 26-Jährige diese Aussage umgehend. Der vermeintliche Schönwetterspieler ließ seine Zukunft offen: „Ich fühle mich wohl bei Bayern, aber was diesen Sommer passiert, weiß ich nicht. Das ist eine Frage, die ich mir selbst auch oft stelle, wir werden sehen. Die Situation ist aber nicht einfach.“
Das sieht auch Franz Beckenbauer so. Bayerns Aufsichtsrats-Chef hat im Millionen-Poker um Ribéry deutlich Position bezogen. „Ich sehe nur zwei Lösungen: Ribéry verlängert vorzeitig seinen Vertrag, damit das Wechsel-Thema vom Tisch ist. Oder wir erteilen die Freigabe“, sagte Beckenbauer in „Bild". Dabei würde Beckenbauer die erste Lösung, eine vorzeitige Verlängerung des noch bis 30. Juni 2011 laufenden Kontraktes, bevorzugen: „Ich kann mir schwer vorstellen, dass Bayern ohne Ribéry besser ist.“
Ribéry jedoch gab bei „TF1“ zu, dass Real ihn reize: „Die Geschichte bewegt mich, sie ist nicht einfach zu verdauen.“