"Das widert mich an": So kritisiert Ex-1860-Trainer Lienen den FC Bayern

Wegen des Interesses an Stuttgart-Star Nick Woltemade findet der ehemalige 1860-Trainer Ewald Lienen deutliche Worte für den FC Bayern.
Bernhard Lackner |
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Ewald Lienen sorgt mit heftiger Kritik am FC Bayern für Schlagzeilen.
Ewald Lienen sorgt mit heftiger Kritik am FC Bayern für Schlagzeilen. © Bernd Thissen/dpa

Derart heftige Kritik am FC Bayern hat es schon lange nicht mehr gegeben! Im Podcast "Der Sechzehner" äußerte sich der ehemalige Bundesligatrainer Ewald Lienen zum Interesse des Rekordmeisters an Shootingstar Nick Woltemade vom VfB Stuttgart – und redete sich dabei so richtig in Rage.

"Wenn hier in Deutschland irgendwo jemand auftaucht, der den Ball stoppen kann, und der so überragend spielt wie Woltemade, dann den Arm zu heben und zu sagen: 'Jetzt will ich ihn aber haben', davor habe ich nicht nur keinen Respekt, das widert mich an", pestete Lienen im Gespräch mit DAZN-Kommentator Michael Born und legte nach: "Weil es einfach lächerlich ist, es ist ein Schlag ins Gesicht für alle seriösen Vereine. Es ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die sich den Arsch aufgerissen haben, um diese Leute auszubilden."

Nachwuchsförderung: Lienen giftet gegen den FC Bayern

Doch damit nicht genug! Auch für die vermeintlich schlechte Nachwuchsförderung beim Rekordmeister fand der ehemalige Trainer von Bayerns Stadtrivale TSV 1860 deutliche Worte. "Bayern München hat über Jahrzehnte hinweg einen Scheiß für den deutschen Fußball gemacht, wenn es um die Ausbildung von Spielern ging", so Lienen.

Ewald Lienen war zwischen Mai 2009 und Juni 2010 Trainer des TSV 1860.
Ewald Lienen war zwischen Mai 2009 und Juni 2010 Trainer des TSV 1860. © dpa

Stattdessen habe man stets nur darauf gewartet, "dass in Deutschland, in Holland, in Spanien, irgendwo – erst nur in Deutschland, irgendwann dann auch in anderen Ländern – Leute so weit waren, dass sie dann richtig Kohle gekostet haben, dann haben sie sie geholt".

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Lienen ist mit seiner Kritik an den Bayern im Zusammenhang mit dem Interesse an Woltemade derweil nicht alleine. Auch DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig äußerte sich diesbezüglich kritisch, wenn auch mit weniger deutlichen Worten. Ihm stößt sauer auf, dass das Interesse der Münchner ausgerechnet am Tag vor dem Finale der U21-EM, an der der Stuttgarter Angreifer mit Deutschland teilgenommen hat, bekannt wurde.

Bayern-Interesse an Woltemade sorgte für großen Wirbel

"Ich hätte mir gewünscht, dass die Transferpolitik des FC Bayern nicht gerade dann öffentlich wird, wenn Nick und der DFB ein großes Endspiel vor der Brust haben. Das finde ich vom Zeitpunkt her suboptimal", sagte der 62-Jährige auf dem Kongress Chiotec in Aachen rückblickend über das Finale gegen England, in dem sich die DFB-Junioren mit 2:3 nach Verlängerung geschlagen geben mussten.

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig.
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig. © Jürgen Kessler/dpa

Diese Nebengeräusche habe man von Verbandsseite sehr wohl "zur Kenntnis genommen", aber eben "nicht ändern" können, führte Rettig aus: "Das hätten wir uns anders gewünscht." Er wolle aber auch "klar sagen", dass der öffentliche Wirbel um Woltemade nicht der Grund für die Niederlage gewesen sei. 

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  • GüMik vor 17 Stunden / Bewertung:

    Unabhängig von Lienens Meinung, der ich zustimme, die man aber nicht teilen muss, stellt sich schon die Frage nach dem NWZ des FCB. Eine Vielzahl der sog. Talente wird verliehen und verkauft. Und dann holt man einen Woltemade??

  • sircharles vor 18 Stunden / Bewertung:

    Mei, der Lienen. Hat selber ned vui zammbracht aber groß daher reden. Des samma die Richtigen.

  • Play Fair vor 22 Stunden / Bewertung:

    "..ein schlag ins gesicht...bla..bla..."
    ja, is' scho recht, ewald!
    scheinheiliger gehts ja eigentlich nicht mehr.
    lienen war spieler, trainer, sportvorstand. er kennt sich aus, keine frage.
    er hat als trainer (u. a. beim fc köln) und als sportvorstand so einige spieler gekauft und verpflichtet.
    z.b. einen marco reich, den er im jahre 2001 von kaiserslautern für drei millionen geholt hat. war ein super deal damals, das musste auch die konkurrenz neidlos anerkennen.
    wenn er aktuell von den bayern angewidert ist, warum war er es nicht damals von sich selbst?
    da darf man gerne ein bisschen staunen.
    der vfb stuttgart hat sich genau vor einem jahr einen gewissen nick woltemade geschnappt. ablösefrei von werder bremen. man möchte dem vfb gratulieren. mit den kolportierten 80 - 100 millionen (!!!) haben sie ein stolzes sümmchen für den spieler aufgerufen. und dürften sich damit in diesem fall als gewinner in der manchmal skurillen spieler-transfer-lotterie sehen.

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