Das vielleicht beste Bayernspiel der Saison

Häufig können die Bayern ein Spiel vom Anpfiff an in die richtige Richtung lenken. Mit einem frühen Tor zum Beispiel, oder mit einem durch und durch dominanten Auftreten ab Minute eins, das dem Gegner oftmals schon sehr früh bedeutet, dass hier und heute nichts zu holen sein wird. Gegen den HSV war das anfangs ganz und gar nicht so. Die Hamburger spielten gut mit, hatten vergleichsweise hohe Ballbesitzzahlen und machten nicht den Eindruck, als würde man vor heimischem Publikum wie eine ängstliche Auswärtsmannschaft auftreten, was in den letzten Wochen andernorts durchaus der Fall war, wenn die Bayern gastierten.
Trotzdem konnten die Bayern das Geschehen im Verlauf des Spiels immer mehr bestimmen, steigerten die eigene Leistung auf ein sehr beachtliches Niveau und rangen die Hamburger in der Folge mit einer konzentrierten, souveränen Leistung am Ende ungefährdet nieder. Genau das macht richtig Laune auf diese Saison. Noch vor etwas mehr als einem halben Jahr war regelmäßig festzustellen, dass sich die Bayern enorm schwer taten und mit beängstigender Regelmäßigkeit nicht gewannen, wenn das frühe Tor ausblieb. Irgendwann wurde dann nur noch stumpf angerannt, ein Treffer sollte brachial erzwungen werden, und wenn dafür Daniel van Buyten als Sturmspitze aufgeboten werden musste, wobei die Kreativität gänzlich auf der Strecke blieb, die Bemühungen frei von jeglichen Überraschungsmomenten. In der laufenden Saison ist das nicht mehr zu beobachten, auch spät im Spiel wirken die Bayern motiviert, lieber spielerisch am Ergebnis zu drehen, eben nicht mehr mit der Brechstange, womit auch eine gewisse Anfälligkeit bei Ballverlusten einherging.