Bundesliga-Etats: Bayern ist auch Finanz-Meister

Geschätzt eine Dreiviertelmilliarde Euro geben die Bundesliga-Klubs in der bevorstehenden Saison für Spieler-Gehälter aus. Branchenprimus ist wieder einmal der FC Bayern.
dpa / az |
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Die Stars der Bundesliga sind ihren Vereinen lieb und vor allem teuer: Geschätzt eine Dreiviertelmilliarde Euro geben die Klubs in der bevorstehenden Saison für Spieler-Gehälter aus. Krösus ist, wen wundert's, Triple-Gewinner Bayern München.

Köln - Die Stars der Fußball-Bundesliga sind den Vereinen lieb und vor allem teuer. Geschätzt eine Dreiviertelmilliarde Euro geben die 18 Klubs in der bevorstehenden Saison für Spieler-Gehälter aus. Die Rekordgesamtsumme aller Etats von 747,6 Millionen Euro bedeutet allen proklamierten Sparbemühungen zum Trotz gegenüber der Vorsaison (geschätzt 708,6 Millionen Euro) einen Anstieg von 5,5 Prozent.

Gleichwohl hielten die Klubs in Europas finanziell mutmaßlich gesündester Liga wieder Augenmaß: Gemessen am offiziellen Gesamtumsatz der Liga 2011/12 von gut 2,1 Milliarden Euro zuzüglich der seither eingetretenen Erlössteigerungen fließt gerade einmal knapp ein Drittel aller Einnahmen in die Taschen der Spieler.

Am meisten lässt sich erwartungsgemäß Triple-Gewinner Mario Götze schon betragen – macht bei einem 25-Mann-Kader durchschnittlich 5,6 Millionen Euro pro Spieler.

Dabei war für die Bayern die Meisterschaft in der vergangenen Saison schon teuer genug: Geschätzte 125 Millionen Euro zugrunde gelegt, kostete München jeder seiner 91 Punkte 1,37 Millionen Euro und jedes seiner 98 Tore 1,28 Millionen. Es ging aber auch preiswerter: „Effizienz-Meister“ SC Freiburg erreichte mit einem 16,1-Millionen-Etat für 320.000 Euro pro Punkt (51) und 360.000 Euro pro Tor (45) sensationell die Europa League.

Allgemein für erfolgversprechender jedoch halten die ambitionierten Klubs die Devise „Geld schießt Tore“. Vize-Meister und Champions-League-Finalist Borussia Dortmund stockte laut BVB-Boss Hans-Joachim Watzke seinen Gehaltsetat mittels unverhoffter Königsklassen-Millionen gleich um 40 Prozent auf 68 Millionen Euro auf – und verkürzte wenigstens in diesem Bereich den Rückstand auf München.

„In Europa liegen wir sicher nicht unter den Top 20“, stellte BVB-Sportdirektor Michael Zorc im Interview mit dem kicker fest und verwies auf die Spitzenklubs in England, Italien, Spanien oder Russland. Die Höhe der Aufstockung bezeichnete er als „gesund“, denn „der Anteil der Gehaltskosten am Umsatz ist nicht gestiegen. Und das ist das entscheidende Kriterium, um profitabel zu sein.“

Offiziell gibt der BVB nicht einmal halb so viel wie München aus - und auch noch deutlich weniger als der benachbarte Erzrivale Schalke 04, der 80 Millionen Euro für den zweitteuersten Kader der Liga veranschlagt. Zum oberen Drittel der Gehälter-Tabelle gehören auch noch Ex-Meister VfL Wolfsburg (50 Millionen Euro), Bayer Leverkusen (48) sowie die im Vorjahr enttäuschenden Traditionsklubs Hamburger SV und VfB Stuttgart (beide 40).

Das Kontrastprogramm liefern Aufsteiger und Underdogs. Rückkehrer Eintracht Braunschweig darf mit dem kleinsten Liga-Etat von 15 Millionen Euro kaum auf mehr als den Klassenerhalt hoffen, und ob Freiburg oder der FC Augsburg (17) mit unveränderten Gehaltsrahmen auftrumpfen können wie in der Vorsaison, muss abgewartet werden. Hertha BSC grenzt sich nach dem direkten Wiederaufstieg mit 23 Millionen Euro schon deutlich vom „Armenhaus der Liga“ ab.

Anders als Freiburg lässt Vorjahres-Aufsteiger Eintracht Frankfurt nach der überraschenden Europa-League-Qualifikation finanziell schon einmal etwas die Muskeln spielen. Die Hessen erhöhten ihre Gehaltskalkulation um 25 Prozent auf 30 Millionen Euro - nur Dortmund klotzte noch mehr.

Neben Stuttgart als einziger Verein mit einem geringeren Etat geht ausgerechnet 1899 Hoffenheim nach der erfolgreich überstandenen Relegation in die neue Spielzeit. Ganz im Sinne der ausgerufenen Rückbesinnung auf die Wurzeln ihres einstigen Erfolgsmodells kürzten die Kraichgauer ihre Ausgaben um gut zehn Prozent auf ebenfalls 30 Millionen Euro.

 

 

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