Blitz-Comeback von Pavlovic: Was bedeutet das für die Hierarchie im Mittelfeld des FC Bayern?

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Aleksandar Pavlovic sah schon ein bisschen bedrohlich aus, als er am Montagnachmittag erstmals seit mehreren Wochen mit seinen Mannschaftskollegen vom FC Bayern auf den Platz kam und die Vorbereitung auf den Bundesliga-Start gegen RB Leipzig am Freitag (20.30 Uhr, Sat.1 und Sky live) begann.
Der 21-Jährige trug eine schwarze Spezialmaske, die große Teile seiner oberen Gesichtshälfte bedeckte. Pavlovic sah damit ein bisschen aus wie "Zorro" – und er wirkte auch schon wieder angriffslustig: Pavlovic ist früher zurück als gedacht, er erhöht den Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld.
FC Bayern München: Pavlovics schneller Genesungsprozess
Anfang August hatte sich das Bayern-Juwel im Training eine Fraktur der Augenhöhle zugezogen und war anschließend operiert worden. Nun macht Pavlovic große Schritte in Richtung Comeback. "Es sieht gut aus für Aleks", sagte Sportdirektor Christoph Freund bereits am Samstag am Rande des Supercups in Stuttgart (2:1):
"Nach der Operation musste eine Schwellung abklingen, aber er sieht schon gut aus. Und wir hoffen, dass er nächste Woche teilweise zum Mannschaftstraining zurückkehren kann – es könnte also recht schnell gehen."
Nun war es bereits am Montag so weit. Pavlovic absolvierte die Laufübungen beim Aufwärmen direkt hinter Joshua Kimmich, dem Platzhirschen im Zentrum. Die beiden sind normalerweise die erste Wahl von Trainer Vincent Kompany – auch wenn Leon Goretzka in Pavlovics Abwesenheit gute Leistungen zeigte. Zuletzt etwa am Samstag gegen Stuttgart. Wenn Pavlovic aber körperlich zu hundert Prozent fit ist, dürfte er im Mittelfeld neben Kimmich gesetzt sein. Nur war er das im vergangenen Jahr viel zu selten.
Herausforderungen für Leon Goretzka
Seit Juni 2024 verpasste Pavlovic aufgrund mehrerer Blessuren und Erkrankungen insgesamt 24 Spiele für den FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft. Eine Mandelentzündung verhinderte auch seinen Einsatz bei der Heim-EM im vergangenen Jahr. Ärgerlich! Anschließend wurde Pavlovic (fünf Länderspiele, ein Tor) von einem Schlüsselbeinbruch, dem Pfeifferschen Drüsenfieber und kürzlich eben dem Bruch der Augenhöhle ausgebremst. Ob er jetzt endlich mal länger gesund bleibt?

Für Goretzka hätte dies Folgen. Der 30-Jährige, der sich bei Bayern immer wieder gegen verschiedene Herausforderer und teils erhebliche Zweifel durchgesetzt hat, wäre hinter Pavlovic und Kimmich die Nummer drei auf der Doppelsechs. Neuzugang Tom Bischof bleibt der Platz als Nummer vier, obwohl auch er eine gute Vorbereitung gespielt hat. "Viele haben noch nicht verstanden, wie gut er ist", schwärmte kürzlich erst Jonathan Tah, der andere Neuzugang, von Bischof. Doch der 20-Jährige wird Geduld und ein bisschen Glück brauchen, um regelmäßig auf Einsatzzeit zu kommen.
Pavlovics Weg zurück ins Team
Genau dieses Glück hatte Pavlovic übrigens im Sommer 2023, als ihn Ex-Trainer Thomas Tuchel vom Bayern-Campus hochzog und im Profiteam etablierte. Nun geht es für Pavlovic darum, sich körperlich in eine gute Verfassung zu bringen – und sich den Stammplatz neben Kimmich zurückzuholen. Mit Maske und ganz viel Motivation.