Bischof verrät FC-Bayern-Geheimnis aus der Kindheit – will Palhinha weg?
An seinem ersten Tag beim FC Bayern wurde Tom Bischof gleich richtig getestet – auf und neben dem grünen Rasen. "Heute wurden schon die ersten Matches gespielt nach dem Training, Tischtennis und vieles mehr. Es macht mir echt viel Spaß hier", sagte der 19-jährige Neuzugang am Freitagnachmittag bei seiner offiziellen Vorstellung im Mannschaftshotel in Orlando mit einem Lächeln.
"Ich wurde überragend aufgenommen von den Jungs. Ich hatte das Glück, bei der Nationalmannschaft schon mit dem einen oder anderen zusammengespielt zu haben." Denn das ist Bischof inzwischen ja auch: A-Nationalspieler im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Das Mittelfeldjuwel hat einen steilen Aufstieg hinter sich – und offenbar war sein Weg zu den Münchnern schon früh vorgezeichnet.
Bischof schwärmt vom FC Bayern: "Perfect Match"
"Das kann ich ja jetzt sagen: Fan von Bayern bin ich schon mein ganzes Leben lang", verriet Bischof. "Da hängt auch ein großes Bild zuhause bei meinen Eltern von mir im Bayern-Trikot. Daher passt das jetzt ganz gut." Und wie. Obwohl auch andere Vereine interessiert waren, wollte Bischof letztlich nur zum FC Bayern wechseln. "Das Gespräch mit Christoph Freund und Max Eberl war echt überragend", sagte er. "Und der Trainer hat mir dann noch mal den letzten Input gegeben, dass ich mich für Bayern entscheide. Und ich glaube, das ist ein Perfect Match."

Bischof legte einen selbstbewussten und zugleich bodenständigen ersten Auftritt hin. Da weiß einer, was er kann. Und wohin er will. Eines seiner Vorbilder ist übrigens Joshua Kimmich, bei dem Lothar Matthäus kürzlich im AZ-Interview Ähnlichkeiten zu Bischof erkannte.
"Er war eigentlich so der Joshua Kimmich oder Angelo Stiller bei Hoffenheim, der Spielgestalter", sagte Matthäus. Bischof sei "sehr reif für sein Alter. Was er auf dem Fußballplatz bislang gezeigt hat, hat mir sehr gut gefallen. Ähnlich wie Kimmich schießt er die Eckbälle und Freistöße, wird gesucht von seinen Mitspielern. Und das mit 19 bei einem Bundesligaverein. Das zeigt dann schon, dass er in der Kabine und in der Mannschaft ein besonderes Standing hat."

Bischof selbst meinte zum Matthäus-Lob und Kimmich: "Ich habe den Vergleich schon ein paar Mal gehört. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Jo ein überragender Fußballer ist. Ich schaue zu ihm auf. Und ich glaube schon, dass wir uns vom Spielstil ähneln. Wir sind nicht genau der gleiche Fußballer – aber das wäre auch nicht gut. Aber natürlich habe ich Bock, mit ihm im Zentrum zusammenzuspielen." Dafür muss sich Bischof, der Arsenal-Kapitän Martin Ödegaard als eines seiner weiteren Idole nannte, an anderen Stars wie Leon Goretzka, Aleksandar Pavlovic oder João Palhinha vorbeikämpfen. Wobei der Portugiese weiter ein Verkaufskandidat ist.
Und wie geht es weiter mit Palhinha?
"Wir sind da sehr gut aufgestellt – sowohl qualitativ, als auch von der Anzahl", sagte Sportdirektor Christoph Freund zum Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld. "Es gab nur ein kurzes Gespräch mit João, er ist gestern erst gekommen. Aber wir werden uns in den nächsten Tagen und Wochen sicher zusammensetzen."

Heißt: Ein vorzeitiger Palhinha-Abschied ist nicht mehr ausgeschlossen. "Es war ja keine einfache Saison für ihn", ergänzte Freund. "Es ist einiges zusammengekommen, leider auch mit Verletzungen. Er hat leider nicht so viel gespielt, wie er sich das vorgestellt hat." Zweifellos. Doch Palhinha sei "ein Kämpfer, ein richtig guter Charakter. Er tut der Mannschaft gut mit seiner Art und Weise, wie er trainiert. Von daher sind wir froh, dass er bei uns ist. Aber natürlich hat er andere Ansprüche gehabt und darüber werden wir ganz in Ruhe mit ihm sprechen." Ausgang: offen.
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