"Besser durch Martínez"
MÜNCHEN Den 2:0-Sieg der Bayern in Freiburg konnte Ottmar Hitzfeld nicht live im Stadion verfolgen. Dabei wäre es nur ein Katzensprung von seinem Heimatort Lörrach gewesen. „Ich war auf der Weihnachtsfeier des Schweizer Fußballverbandes”, erzählte der 63-Jährige am Donnerstag in Unterföhring auf der Feier zum ersten Geburtstag des TV-Senders „Sky Sport News HD”. Am Samstag wird er nicht in der Allianz Arena sein beim Duell seiner beiden ehemaligen Klubs FC Bayern und Borussia Dortmund. „Dann muss ich immerhin nicht frieren”, sagte er. Ansonsten sprach Hitzfeld über:
den BVB: „Mit Reus haben sie den Königstransfer gemacht. Er ist stärker als Kagawa. Aber sie haben noch nicht die richtige Balance gefunden. Doch in großen Spielen wie gegen Real können sie über sich hinauswachsen.
Bastian Schweinsteiger: „Er hat bisher eine sehr gute Saison gespielt, er übernimmt Verantwortung. Auch durch die Verpflichtung von Javi Martínez hat er einen Schub bekommen. Er will beweisen, dass er besser ist als Martínez – und das ist er auch.”
Claudio Pizarro: „Es war klar, dass es für ihn schwer werden würde, im Sturm Stammspieler zu werden. Aber er hat nicht zu hohe Ansprüche, seine biologische Uhr läuft ja auch (Pizarro ist 34, d.Red.). Die Bayern haben das sehr clever gemacht, ihn zusätzlich zu Gomez und Mandzukic zu verpflichten. Man könnte ihm noch einen weiteren Einjahresvertrag geben. Er ist ja ausgeruht. Wenn man die Minuten anschaut, die er gespielt hat, könnte er noch drei Jahre spielen.”
Matthias Sammer: „Er ist wahnsinnig ehrgeizig, willensstark, lässt nicht locker. Früher als Spieler unter mir war er ein Hitzkopf, als Sportdirektor hat er sich besser im Griff. Die Kooperation mit Trainer Heynckes läuft gut, er ist die ideale Ergänzung als Antreiber. Und wenn dem Jupp mal etwas nicht passt, was Matthias sagt, dann spricht er das klar an – und das ist gut so.”
BVB-Trainer Jürgen Klopp: „Ich halte die Kritik von Schiedsrichter-Abteilungsleiter Lutz Michael Fröhlich für überzogen, aber ein Funken Wahrheit steckt schon drin. Jürgen Klopp sollte seine Lehren daraus ziehen. Alle Trainer sind mit ihrem Verhalten an der Außenlinie Vorbilder – aber da sprechen Sie ja in mir den Richtigen an mit meinem Stinkefinger (Der Weltverband Fifa sperrte Hitzfeld für zwei Pflichtspiele).
Xherdan Shaqiri: „Er meistert diese Situation auch mental. Als junger Spieler kann er noch viel lernen, trotzdem tritt er selbstbewusst auf. Er belebt das Spiel durch seine Ideen, seine Wendigkeit. Langfristig gesehen wird er sich einen Stammplatz bei Bayern sichern.”