Benatias Debakel: Kein Mann für große Spiele
München - Die Zahlen lasen sich ganz ordentlich: 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewann Medhi Benatia gegen Juventus, 95 Prozent seiner Pässe fanden den Weg zum Mitspieler. Ein solider Auftritt also? Mitnichten. Benatia erlebte am Mittwoch in Wahrheit einen katastrophalen Abend, zur Halbzeit nahm ihn Pep Guardiola vom Feld, um den Marokkaner vor weiteren Fehlern zu schützen. Davon hatte es zuvor schon einige gegeben.
Vor dem 2:0 der Turiner durch Juan Cuadrado schaute Benatia Juves Mittelstürmer Alvaro Morata bei dessen Dribbling durch die Bayern-Hälfte interessiert zu – einschreiten wollte er offenbar nicht. Kurz darauf ließ er sich im Strafraum von Paul Pogba austanzen und hatte nur Glück, dass Manuel Neuer gegen Cuadrado das 0:3 verhinderte. Benatia, der den Vorzug vor Juan Bernat erhalten hatte, war den Anforderungen auf höchstem europäischen Niveau nicht gewachsen. Mal wieder.
Schon in der Vorsaison war der Innenverteidiger, den die Bayern für 28 Millionen Euro vom AS Rom verpflichtet hatten, im Champions-League-Duell mit dem FC Barcelona als Schwachpunkt aufgefallen. Langsam, unsicher, unkonzentriert – diesen Eindruck hatte man auch am Mittwoch von Benatia. Spätestens wenn Javi Martínez in Kürze zurückkehrt, wird er auf die Bank verbannt.