Bei Bayern: Gipfeltreffen der Weltstars

MÜNCHEN - Wayne Rooney, Riquelme und Ronaldinho spielen ab Mittwoch beim Audi-Cup. Die AZ stellt die Giganten in den Reihen der Bayern-Gegner vor.
Der Saisonstart rückt näher, die Testspielgegner werden hochkarätiger: Wenn der FC Bayern am Mittwoch und Donnerstag zum Audi-Cup lädt, sind die Star-Ensembles des Champions-League-Siegers Manchester United, des AC Mailand und des argentinischen Meisters Boca Juniors Buenos Aires zu Gast. Eine Ansammlung von Weltstars in der Allianz Arena. Die AZ stellt vor den Auftaktspielen – ManU gegen Boca (18.30 Uhr), Bayern gegen Milan (20.45 Uhr, ZDF live ab 19.25 Uhr) – die ganz Großen der Bayern-Gegner vor:
Ronaldinho (AC Mailand):
Demnächst gibt es den einst besten Fußballer des Planeten auch als Zeichentrickfigur: 52 Folgen à 15 Minuten entstehen gerade, vom selben Produzenten, der die 68-seitige, monatlich von Panini herausgegebene Zeitschrift „Ronaldinho Gaucho" herstellt. Was das Marketing angeht, ist der Brasilianer immer noch vorn.
Auf dem Platz sah es zuletzt nicht mehr so gut aus. Seit dem Champions-League-Sieg mit Barcelona vor drei Jahren hat Ronaldinho das Ausnahmeniveau nicht mehr erreicht. Schon 2007 bestritt er nur noch die Hälfte der Spiele, und nach dem 21-Millionen-Euro-Wechsel zu Milan wurde er noch seltener auf dem Platz gesichtet. Acht Länderspiele in drei Jahren, nur 16 Mal stand er in der vergangenen Saison in der Startelf von Carlo Ancelotti. Erklären kann der Brasilianer das nicht: „Ich habe keine Ahnung, warum er mich nicht mehr aufgestellt hat." Es könnte mit seinen Hüftpolstern zusammenhängen, die er auch durch ausgiebige Tanzabende in den Discos der Stadt nicht wegbekam. Nun soll alles anders werden: Ronaldinho hat sich vorgenommen, wieder „der Alte“ zu werden. Abwarten.
Wayne Rooney (Manchester United):
Er ist immer noch erst 23, aber schon seit gefühlten 15 Jahren Englands bester Stürmer. Immer war er der Jüngste: jüngster Liga-Torschütze, jüngster Nationalspieler undsoweiter. Sir Alex Ferguson sagt über ihn: „Wir haben den besten jungen Spieler dieses Landes der vergangenen 30 Jahre." Ein Mann der Superlative mit der Figur eines Möbelpackers. Rooney ist der Sohn eines Preisboxers – und zuweilen benimmt er sich auch so: wie ein Hitzkopf. Rote Karten hat er viele gesehen: wegen eines Ellbogenchecks, wegen Beifalls für den Schiedsrichter oder nach einem Tritt gegen Carvalho. Mit Beckham stritt er sich phonstark auf dem Platz, einen anderen Kollegen streckte er in einem Restaurant per Faustschlag nieder, als dieser über seine Verlobte Coleen McLoughlin gewitzelt hatte. Er ist aber auch Botschafter der SOS-Kinderdörfer und Buchautor. „My story, so far“ heißt seine Autobiografie. Ein paar Kapitel kommen noch.
Riquelme (Boca Juniors Buenos Aires):
Louis van Gaal ist kein Freund von ihm. „Zu wenig mannschaftsdienlich" sei der Argentinier, sagte Bayerns Coach am Dienstag. In der Saison 2002/2003 hatten die beiden miteinander beim FC Barcelona zu tun – wenn auch nicht allzu viel. Der Holländer verlor nach einem halben Jahr seinen Trainerjob, den genialisch veranlagten Regisseur Riquelme hatte er selten aufgestellt. Der als lauffaules Sensibelchen geltende Südamerikaner, Spitzname Romy, wechselte zu Villarreal. Seit zwei Jahren spielt er nun wieder bei seinem ersten Profi-Klub, den Boca Juniors. Dort fühlt er sich wohler als in Europa. Und dort ist er auch wieder ein Star.
Thomas Becker