Bayern-Präsident: Deshalb lehnte Beckenbauer ab
Fußball-Lichtgestalt Franz Beckenbauer ist offenbar das Präsidentenamt beim deutschen Meister Bayern München nach dem Rücktritt von Uli Hoeneß aufgrund des Steuerurteils angetragen worden.
München - "Ich bin gefragt worden, ob ich wieder Präsident werden möchte. Aber ich habe kategorisch abgelehnt", sagte der 68-Jährige am Samstagabend bei Sky90. Am Freitag war Karl Hopfner als Nachfolger von Hoeneß zum neuen Präsidenten des FC Bayern gewählt worden. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe will Hoeneß allerdings wieder als Präsident des Rekordchampions amtieren. Dies bestätigte am Samstag Bayern-Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Hoeneß selbst hatte am Freitag in einer Rede erklärt: Das war's noch nicht!
Franz Beckenbauer bei sky90....
...auf die Frage, ob er sich hätte vorstellen können, beim FC Bayern wieder das Präsidentenamt zu übernehmen:
"Ja, ich wurde gefragt, ob ich wieder bereit wäre. Ich habe von Beginn an kategorisch abgelehnt. Das macht keinen Sinn. Ich habe nicht mehr die Power und den Ehrgeiz, da mitzumachen. Es gibt so viele fähige Leute ins unserem Klub, ob das jetzt im Aufsichtsrat oder Präsidium ist. Ich wäre nicht infrage gekommen. Das habe ich auch zum Ausdruck gebracht."
...über die Comeback-Ankündigung von Uli Hoeneß:
"Der Uli braucht den FC Bayern, der FC Bayern braucht ihn. Es war von Anfang an eine perfekte Verbindung seitdem er 1970 als Spieler gekommen ist. Er wird die Zeit nützen, um über den Rest seines Lebens nachzudenken. Ich würde mir wünschen, wenn er den Rest seines Lebens beim FC Bayern verbringt."
...über Thomas Müller:
"Er ist ein Spieler, der vom schnellen Spiel lebt und durch seine Schnelligkeit und Technik brilliert. Mit dem Hin- und Hergeschiebe im Mittelfeld kann er seine große Stärke, die Schnelligkeit und Übersicht, nicht ausspielen. Er braucht ein bisschen Platz. Dann ist er wirkungsvoller als in diesem engsten Raum. Thomas Müller ist ein Spieler, der bei jedem Klub der Welt spielen kann. Ich wünsche mir, dass er bei Bayern bleibt. Ich denke, er wird auch bleiben. Er ist ein bodenständiger Bayer, den ich mir in Manchester gar nicht vorstellen kann."
...über Mario Götze:
"Er hat schon bewiesen, dass er mehr kann. Er kam noch nicht so ins Spiel, wie man sich das von ihm erhofft hat. Den ganz großen Durchbruch hat er komischerweise nicht geschafft, obwohl er nicht anders spielt, als er auch in Dortmund gespielt hat. Ich würde mir wünschen, dass er öfter spielt. Ich glaube, dass er im gesamten Jahr nicht in der Verfassung war, wie wir ihn kennen. Deswegen hat er (Trainer Pep Guardiola) ihm öfter mal eine Auszeit gegeben. Er ist auch ein sensibler Spieler, aber wer ist nicht sensibel? Jeder muss gestreichelt werden, der eine mehr, der andere weniger, er vielleicht besonders. Vielleicht lag es auch an den Mitspielern, die vorher oft mit langen Bällen operiert haben und sich auch erst an dieses Klein-klein-Spiel gewöhnen mussten. Plötzlich sollten sie die Philosophie von Guardiola übernehmen. In der Vorrunde haben sie es komischerweise wesentlich besser gemacht als in der Rückrunde, als sie in ihr altes Spiel zurückgefallen sind. In den letzten Wochen sind sie noch einen Schritt zurückgegangen. Deswegen diese Minikrise."
- Themen: