Bayern im Halbfinale: Kein Wunder
Bis auf die Hose war es ein perfekter Abend. Und man kann sicher sein, wenn der diensthabende Herrenausstatter gewusst hätte, was da für ein Abend bevorsteht, hätte er das Designerstück eine Nummer größer gewählt. Nicht das erwartet enge Höschen. Aber Maßarbeit, Perfektion, Schönheit. Das war der Dienstagabend. Die Bayern haben zwischen den Porto-Spielen vielleicht ihren Arzt verloren. Nicht aber den Kopf. Selten waren die Bayern so nah bei sich wie an diesem Abend. Stimmung in der Arena, Stimmung auf dem Platz. Das „Mia san mia“ als Hochgefühl.
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Die Mannschaft braucht nicht Robben oder Ribéry, die Mannschaft braucht einander. Und sie hat Pep. Ein Übungsleiter, der die Gabe hat, diese Mannschaft zu führen. Auch in Schlüsselmomenten, gerade in Schlüsselmomenten. Siehe Dortmund, siehe Leverkusen, siehe, siehe, siehe, Porto. Er muss liefern bei den Bayern, ob mit oder ohne geplatzter Hose. Und die Mannschaft liefert, ohne Rücksicht auf das Material. Sie geht durchs Feuer, auch für den Trainer. Diese Gabe muss man sich erarbeiten. Dafür ist Überzeugungsarbeit nötig, und Ergebnisse. Einmal, im Halbfinalrückspiel der Königsklasse im Vorjahr gegen Real Madrid, ließ er sich überzeugen. Jetzt überzeugt er. Und die Mannschaft versteht. Das ist der Nährboden für große Siege. Von dieser Sorte wird es noch ein paar brauchen in dieser Saison. Das weiß er. Nur das Triple sei genug. Das sagt er.
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Gegen die Hertha wird wohl der Haken ans erste Saisonziel kommen. Hausaufgabe erledigt. Den wahren Gehalt einer Saison bestimmt bei einem Verein wie dem FC Bayern vor allem die Königsklasse. Barcelona. Guardiolas Vergangenheit. Das Original gegen seine bayrische Interpretation. Wunder wird es auch dort nicht brauchen. Bayernspiele werden in diesen Tagen in seinem Kopf entschieden und mit den Herzen seiner Spieler.
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