"Bayern hat nie richtig um ihn gekämpft": So denkt Lothar Matthäus über den Sané-Wechsel

Während manche Leroy Sané mit dem Wechsel zu Galatasaray Istanbul den Schritt in die sportliche Bedeutungslosigkeit attestieren, sieht Lothar Matthäus den Transfer des Nationalspielers in die Türkei durchaus positiv.
von  André Wagner
Zeigt Verständnis für den Wechsel von Sané nach Istanbul: Lothar Matthäus
Zeigt Verständnis für den Wechsel von Sané nach Istanbul: Lothar Matthäus © Tom Weller/dpa

Nun ist es also fix, nach langen Verhandlungen und abgelehnten Angeboten hat sich Leroy Sané (29) dafür entschieden, nach fünf Jahren den FC Bayern München zu verlassen und sich in den nächsten drei Jahren dem türkischen Double-Sieger Galatasaray Istanbul anzuschließen.

Matthäus sieht Sané-Wechsel nach Istanbul positiv

Während manche dem deutschen Nationalspieler damit den Wechsel in die sportliche Bedeutungslosigkeit attestieren, sieht Ex-Bayern-Star und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (64) den Wechsel des 29-Jährigen in die Türkei durchaus positiv.

"Ich finde den Wechsel super! Galatasaray hat Ambitionen, ein großes Budget, der türkische Fußball ist stärker geworden, die Zeiten der Skandale sind vorbei", so der 64-Jährige zur "Bild".

Nicht nur über Galatasaray, sondern über den Fußball in der Türkei allgemein hat Matthäus eine positive Meinung. Der Weltmeister von 1990 lobt die super Stadien in der Türkei, die stets ausverkauft sind, die guten Trainer, die bei den türkischen Klubs arbeiten und Ruhe in die Vereine gebracht haben. Den aktuellen Double-Sieger Galatasaray Istanbul bezeichnet Matthäus als eine sehr gute Adresse.

Für Matthäus ist Sané der "Königstransfer" für Galatasaray

Den Wechsel von Leroy Sané nennt der 64-Jährige den "Königstransfer" des Traditionsvereins am Bosporus. "Sie haben oft große Namen geholt, aber die waren meistens ein Stück älter. Sané ist noch auf seinem höchsten Leistungsniveau. Damit hat man international ein Zeichen gesetzt – und das bedeutet gleichzeitig einen gewissen Druck für Leroy Sané."

Als Sané zur Vertragsunterschrift in Istanbul angekommen ist, wurde er am Flughafen von tausenden begeisterten Gala-Fans empfangen und frenetisch gefeiert. Zwei Millionen sollen bei YouTube live dabei gewesen sein.

Dass sich Sané ein Jahr vor der WM in den USA, Kanada und Mexiko, mit dem Wechsel in die Türkei keinen Gefallen getan hat und er möglicherweise seinen Platz im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) verlieren könnte, glaubt Matthäus nicht. Es liege am 29-Jährigen selbst, nicht aus dem Blickfeld von Nagelsmann zu verschwinden. "Wenn er bei Gala in der Liga und auch in der Champions League performt, hat er eine sehr große Chance, bei der WM dabei zu sein", so der Sky-Experte.

"Bayern hat nie richtig um Sané gekämpft"

Dass Leroy Sané den FC Bayern nach fünf Jahren ablösefrei verlässt, kann Lothar Matthäus nachvollziehen. "Der Verein wollte ihn nicht unbedingt halten und hat nie richtig um Sané gekämpft", so der 64-Jährige. Fehlende Wertschätzung soll also beim 29-jährigen Flügelstürmer eine Rolle gespielt haben. Während Sané in Istanbul der absolute Superstar werden soll, hatte der deutsche Nationalspieler in München schon immer einen schweren Stand. "Er wurde mehr oder weniger alle zwei Wochen einmal scharf kritisiert", so Matthäus.

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