Bayern-Gegner Chelsea: Alarmstufe Reds

Von wegen Vorspiel! Verliert Bayern-Gegner Chelsea das FA-Cup-Finale gegen Liverpool, droht beim Abramowitsch-Klub der große Umbruch. Besonders gefordert ist Ex-Liverpool-Star Torres
Florian Bogner |
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Von wegen Vorspiel! Verliert Bayern-Gegner Chelsea das FA-Cup-Finale gegen Liverpool, droht beim Abramowitsch-Klub der große Umbruch.

London - Es ist nicht lange her, da war ein Lied über Fernando Torres der Renner an der Anfield Road. „Fernando Torres, Liverpool's number nine”, sangen die Fans des FC Liverpool vier Jahre lang am Ende eines gedichteten Fünfzeilers aus voller Kehle, im naiven Glauben, ihr Stürmer, der schon in seiner Zeit bei Atlético Madrid „You’ll Never Walk Alone” auf der Kapitänsbinde stehen hatte, würde niemals gehen.

Anno 2012 ist Torres freilich nicht mehr Liverpools Nummer neun. Er ist seit 15 Monaten die Nummer neun des FC Chelsea und steht am Samstag (18.15 Uhr) seinem alten Verein im englischen FA Cup-Finale gegenüber. Ein Spiel, das für Chelsea mehr ist als nur schnödes Vorgeplänkel vor dem Champions-League-Finale gegen den FC Bayern am 19. Mai. Weil Chelsea jüngst in der Liga mit einem 0:2 gegen Newcastle United die Chance verspielte, unter den ersten Vier – quasi im natürlichen Habitat des Klubs des Oligarchen Roman Abramowitsch – ins Ziel zu kommen, müssen Präsident und Anhang dringend mit Pokalsieg Nummer sieben befriedigt werden.

Anderenfalls steigt der Druck vor dem Königsklassen-Finale – eine weitere Saison ohne Titel und nur Platz sechs in der Liga? Ein Szenario, das an der Stamford Bridge gelinde gesagt einem Weltuntergang gleicht. Interimscoach Roberto Di Matteo und mehrere Spieler älteren Semesters fürchten gleichermaßen die starke Hand des als nicht gerade als geduldig geltenden Präsidenten, der nach der zweiten titellosen Saison endgültig das große Ausmisten starten würde.

Ob Abramowitsch die Muskeln spielen lässt, hängt auch von Torres ab. Wenn möglich, soll der beim Unternehmen Pokalsieg eine ähnliche Rolle spielen, wie zuletzt. Mit sieben Toren in den vergangenen 13 Spielen kommt er endlich dem nach, was Abramowitsch sich seit Januar 2011 von ihm versprochen hatte. „Wenn er spielt, ist er eine echte Gefahr”, sagte Reds-Kapitän Steven Gerrard, der Torres aus vier gemeinsamen Jahren bestens kennt: „Wir wissen, was er drauf hat. Wir müssen höllisch aufpassen.”

Ausgerechnet Torres also, der trotz 50 Millionen Pfund Ablöse an Liverpool bei Chelsea schon als Fehleinkauf abgestempelt. Torres, der zwischen Oktober 2011 und März 2012 kein einziges Tor für die Blues erzielte. Ein T-Shirt mit dem Spruch „Ich war da, als Torres traf”, war zeitweise ein echter Renner. „Er hat eine schwere Zeit bei Chelsea durchgemacht”, sagt auch Gerrard, „jetzt aber scheint er seine alte Form wiederentdeckt zu haben.”
Paradoxerweise meinte Torres am vergangenen Wochenende nach seinen drei Toren beim 6:1-Sieg gegen die Queens Park Rangers, er habe in seiner torlosen Zeit weitaus besser gespielt, als momentan. „Es ist komisch, weil ich eigentlich die ganze Zeit ein gutes Gefühl hatte, nur die Tore wollten nicht fallen”, sagte er. Dafür, dass nun der Knoten so langsam aufgeht, hat der Spanier eine simple Erklärung: „Wenn man hart arbeitet, wird man irgendwann dafür belohnt.”

Das nimmt man mittlerweile auch wieder in seiner Heimat zur Kenntnis, spätestens seit Torres’ Tor im Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona. Für die Nationalmannschaft war der 28-Jährige zuletzt gar nicht mehr im Einsatz, sein letztes Tor für den Welt- und Europameister schoss er im September 2010. Und wenn Torres zur EM mit will, muss er weiter mit Toren auf sich aufmerksam machen – notfalls gegen die Fans, die ihm einst ein Lied widmeten.

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