Bayern-Fan: Stadion-Verbot wegen Fußtritt
44-Jähriger attackiert beim Champions- League-Spiel einen Fan vom SSC Neapel. Frank B. (44) jetzt vor dem Münchner Amtsgericht: "Ich wollte mit dem Tritt nur ein Zeichen setzen.“
MÜNCHEN - Das Champions-League-Spiel der Bayern gegen den SSC Neapel ging für Arbeiter Frank B. (44) jetzt vor dem Münchner Amtsgericht in die Verlängerung. Wegen eines körperlichen Fouls an einem italienischen Fan saß Frank B. auf der Anklagebank: „Es tut mir sehr, sehr leid. Ich wollte mit dem Tritt nur ein Zeichen setzen.“
Passiert ist das Ganze am 2.November 2011 in der Allianz Arena. Frank B. und sein Vater verpassen kaum ein Spiel der Bayern. In der zweiten Halbzeit musste der Vater kurz aufstehen. Als er sich wieder setzen wollte, saß da ganz frech der Neapel-Fan. „Ich verstehe nicht, dass man Stadionkarten an den gegnerischen Fan verkauft, der dann im Bayern-Block sitzt. Der hat bei jedem Angriff der Bayern gebuht“, so der Angeklagte.
Frank B. hat sich dann über die dreiste Sitzplatzbesetzung des Italieners derart ärgert, dass er aufstand und in Richtung des Neapel-Fans trat. Dabei traf ihn an der Schulter.
Sofort griffen Stadionordner und Polizei ein. Sie nahmen Sohn und Vater fest. Dann wurden die beiden des Stadions verwiesen. Der Sieg der Bayern (3:2) war für sie nur ein sehr schwacher Trost. Der FC-Bayern reagierte sofort, sperrte die Bayernmitgliedschaft des Angeklagten bis Mai 2013. Außerdem hat er in dieser Zeit bundesweit Stadionverbot.
„Wir sind seit vielen Jahren Bayern-Mitglieder. Mein Vater ist schon 50 Jahre dabei und dann so etwas“, empörte sich der Angeklagte. Amtsrichterin Gertrud Schröder hielt ihm vor: „Diese erhebliche Aggression war absolut überflüssig.“ Das schnelle Geständnis rechnete die Richterin dem Angeklagten hoch an. Das Urteil: 1500 Euro Geldstrafe (50 Tagessätze) in Raten seien „schuldangemessen“.
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