Auch Jogi Löw ist beim FC Bayern München ein möglicher Kandidat, hat aber nur die WM 2018 im Kopf
München - Oliver Bierhoff schaltete umgehend in den Verteidigungsmodus, als er auf Joachim Löw und den FC Bayern angesprochen wurde. "Ich werde ihn direkt verhaften", sagte der Nationalelf-Manager in der ARD mit einem Lächeln: "Er hat bis 2020 Vertrag, da wird er nicht rausgelassen, das ist ja schon mal klar."
Ist es das tatsächlich? Der Bundestrainer jedenfalls lässt sich eine Tür offen, wie es nach der WM 2018 in Russland weitergeht. "Ich denke nicht an die Rente und ich kann mir vorstellen, noch mal einen Klub zu übernehmen", sagte er dieser Tage: "Dabei denke ich schon ans Ausland."
Offenbar könnte Löw auch zum Bayern-Thema werden. Darauf deuten Bierhoffs Aussagen hin. "Im Fußball ist alles möglich, das sollte man nicht ausschließen", sagte der Europameister von 1996. Und konkret zu einer Tätigkeit bei den Bayern: "Ich glaube, dass Interesse da ist." Löw war schon in der Vergangenheit immer wieder als möglicher Bayern-Coach gehandelt worden. 2018 suchen die Münchner einen Nachfolger für Übergangstrainer Jupp Heynckes, einen Visionär, der ein neues Team entwickeln kann.
Warum also nicht Löw, der diese Qualität über nun mehr als elf Jahre bei der Nationalelf nachgewiesen hat? Brisant: Der Bundestrainer soll für 2018 eine Ausstiegsklausel haben. "Dass er mit seiner Qualität jeden Weltverein trainieren kann, steht ja außer Frage", sagte Bierhoff.
Wer Löw aktuell zuhört, merkt, dass das Zukunftsthema im Hintergrund steht. Die Aussicht, den WM-Coup von Rio 2014 am 15. Juli 2018 im Luschnikistadion von Moskau zu wiederholen, elektrisiert den Bundestrainer. Was danach kommt? "Über 2018 hinaus zu denken, verbietet sich im Moment", sagt Löw.
Doch spätestens nach dem Turnier wird die Diskussion wohl wieder aufkommen. Bierhoff ist gewarnt. "Wenn die Bayern um die Ecke schauen", sagte er bei Sport1, "werde ich schon einen Riegel vorschieben." M. Koch