Arjen Robben: Hätte, wenn – und drin!

Robben traut sich was: Trotz seines Fehlschusses von Dortmund tritt er wieder zum Elfmeter an – und trifft diesmal. Ein Veilchen, eine Geldstrafe, eine Faust: Dokumente der Woche.  
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der FC Bayern muss weiter auf die Genesung des Flügelstürmers Arjen Robben warten. Beim Test in Heimstetten gegen Unterhaching konnte Robben nicht auflaufen.
dpa 5 Der FC Bayern muss weiter auf die Genesung des Flügelstürmers Arjen Robben warten. Beim Test in Heimstetten gegen Unterhaching konnte Robben nicht auflaufen.
Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
dpa 5 Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
dpa 5 Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
dpa 5 Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer
dpa 5 Robben beweist Nerven und bereitet den Bayern den Anschlusstreffer

Arjen Robben traut sich was: Trotz seines Fehlschusses von Dortmund tritt er wieder zum Elfmeter an – und trifft diesmal.

Madrid - In der 90. Minute ging Arjen Robben völlig ab. Erst wie ein Sprinter im Laufduell mit seinem Widersacher des Abends, dem Rasta-Wuschelkopf Marcelo. Ein Foul, ein Aufschrei, eine Gelbe Karte - ohne Folgen. Dann gab's Verlängerung zwischen Real und Bayern. Er hatte sie mit seinem Elfmetertreffer zum 2:1 erst erzwungen.

Es musste ja so kommen. Ein Elfmeter - und der Kribbelzittermoment für alle Roten. Spannung und Anspannung schon vor dem Schuss. Adrenalinschübe als reißender Fluss in Minute 27.
Und so kam's: Toni Kroos flankte von der Strafraumgrenze nach innen. Mario Gomez sprintete sich für eine Kopfball-Abnahme in Position, wurde von Reals Pepe geschubst. Schiedsrichter Kassai gab Elfmeter. Was jetzt? Schnick-Schnack-Schnuck? Was aufs Auge?

Nein, Trainer Jupp Heynckes hatte Arjen Robben als erste Wahl vom Punkt bestimmt. Der Holländer griff sich den Ball, es schien, als wollte er nicht einmal den Pfiff des ungarischen Schiedsrichters abwarten. Nun stand er da vor Real-Keeper Iker Casillas.

In dieser Minute muss eine Gedankenlawa in Robbens Kopf abgegangen sein. Zwischen Johannesburg und Dortmund, von der Kabine der Allianz Arena zurück an den Elfmeterpunkt in seiner ehemaligen Heimat, dem Bernabeú. Ein Moment, der über eine ganze Saison entscheiden kann. Nicht nur über dieses Spiel, über seine Emotionen der nächsten Wochen. Über sein Standing bei Bayern.

Casillas war es, der im WM-Finale von Johannesburg am 11. Juli 2010 Robbens Schuss beim Stand von 0:0 gehalten hatte. Womöglich wären er und seine Niederländer Weltmeister geworden. Vom Soccer City flogen seine Gedanken zurück in die Ruhrpott-Oper als er vor zwei Wochen an Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller scheiterte. 0:1 statt 1:1. Womöglich wären er und seine Bayern nun noch im Rennen um die Meisterschaft.

Undam Mittwoch? Hätte, wenn - und drin. Das 2:1.

Bayerns Comeback-Tor. Mit links geschoben, nicht besonders platziert. Ein Zitter-Elfer, den Casillas mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte. Und der war gnädig. Pro Robben. Erleichtert streckte er den Finger aus, deutete zu den Bayern-Fans. An der Seitenlinie gratulierte auch Franck Ribéry, sie bildeten einen Kreis und schworen sich noch einmal ein. Das Spiel begann von vorne.
Robben hätte es entscheiden können, seinen Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit parierte Casillas. Pause. Durchtamen. Auch bei Mama und Papa Robben auf der Tribüne des Bernabeú.

Mit einem Veilchen am Auge war Robben junior ins Spiel gegangen. Gezeichnet, das sichtbare Andenken an das 2:1 vom Hinspiel, genauer gesagt an die Pause vom Dienstag letzter Woche, als sich Ribéry und Robben etwas näher kamen. Per unerwünschter Zweikampfhärte.

Die Aussprache, die Geldstrafe, die persönliche Entschuldigung, öffentlich zementiert durch die Faust-Geste von Bremen, alles Dokumente einer außergewöhnlichen Woche. Oberflächlich betrachtet ist alles wieder gut - das versicherte bisher allerdings nur Ribéry.

Robben, ein Madrilene ab 2007, der damals jedoch öfter beim Arzt war als auf dem Rasen. Die Real-Anhänger erinnern sich nur an wenige lichte Momente, und so ließ man den Holländer im August 2009 zu Bayern ziehen. Er soll seinen Vertrag demnächst um zwei Jahre bis 2015 verlängern.

Am Mittwochabend rackerte er unermüdlich. Nicht er, sondern Ribéry wurde vorzeitig ausgewechselt. Und am, Ende jubeln alle zusammen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.