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FC Bayern: Andreas Brehme ist tot – Jean-Marie Pfaff nimmt in der AZ emotional Abschied: "Deutschland verliert besonderen Menschen"

Nach dem plötzlichen Tod von Andreas Brehme erinnert sich Kolumnist Jean-Marie Pfaff für die Abendzeitung an seinen ehemaligen Bayern-Kollegen.
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Spielten zusammen beim FC Bayern:
Andreas Brehme (li.) und Jean-Marie Pfaff.
Spielten zusammen beim FC Bayern: Andreas Brehme (li.) und Jean-Marie Pfaff.

München - Die Nachricht vom Tod von Weltmeister Andy Brehme ist längst auch im beschaulichen Brasschaat bei Antwerpen in Belgien angekommen. Als die Abendzeitung FC-Bayern-Legende Jean-Marie Pfaff dort am Dienstagmorgen erreicht, hat der ehemalige Torhüter die tragische Nachricht von plötzlichen Ableben seines ehemaligen Mitspielers schon erfahren.

Zwei Jahre, von 1986 bis 1988, war die Keeper-Ikone zusammen mit dem legendären Linksverteidiger beim FC Bayern aktiv. Die Meisterschaft 1987 feierten beide noch gemeinsam, bis es Brehme dann zusammen mit seinem Nationalmannschaftskollegen und besten Kumpel Lothar Matthäus zu Inter Mailand verschlug. Obwohl Pfaff und Brehme also mehr gegeneinander als miteinander spielten, hat der 70-jährige AZ-Kolumnist den ehemaligen Bayern-Kollegen nur in bester Erinnerung. 

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AZ: Herr Pfaff, Andreas Brehme ist tot. Der Weltmeister starb in der Nacht zu Dienstag im Alter von 63 Jahren an einem Herzstillstand. Wie haben Sie die Nachricht vom Tod ihres ehemaligen Mitspielers aufgenommen?
JEAN-MARIE PFAFF: Ich bin tief geschockt, ich wusste heute Morgen noch gar nichts. Dann rief mich mein Manager gegen neun Uhr an und teilte mir die traurige Nachricht mit. Ich kann es noch überhaupt nicht fassen, vor ein paar Wochen habe ich ihn noch bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer in München getroffen. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden.

Brehme hat bei der WM 1990 im Finale gegen Argentinien den entscheidenden Treffer per Strafstoß erzielt. Was bleibt bei Ihnen persönlich sonst noch vom gebürtigen Hamburger hängen?
Andy Brehme war nicht nur Weltmeister, deutscher Meister und eine Ikone beim 1. FC Kaiserslautern, dem FC Bayern und Inter Mailand. Er war vor allem auch ein ganz feiner Mensch. Unsere Familien waren gut befreundet, seine und meine Frau haben oft Zeit zusammen verbracht und sich sehr gut verstanden. Auch in den letzten Jahren sind wir uns immer mal wieder zu den verschiedensten Anlässen über den Weg gelaufen. Mit Andy Brehme verliert Deutschland nicht nur einen großen Spieler, sondern auch einen besonderen Menschen.

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Wie erinnern Sie sich an die Zeit mit ihm beim FC Bayern?
Andy kam 1986 zu uns. Zu der Zeit haben wir so einen Spieler wie ihn gebraucht in der Mannschaft. Seine Beidfüßigkeit – er konnte rechts wie links enorm hart schießen - war für alle Gegner nur schwer zu verteidigen. Er hatte in seiner ersten Saison beim FC Bayern einen großen Anteil daran, dass wir 1987 zum dritten Mal in Folge deutscher Meister geworden sind.

Sie haben oftmals auch gegen Andy Brehme gespielt. Da bekamen Sie seine Schüsse ja sicher auch zu spüren.
Oh ja, als er noch beim 1. FC Kaiserslautern war, habe ich oft gegen ihn gespielt. Der FC Bayern hatte ja lange Jahre immer richtig Bammel davor, zum Betzenberg zu fahren, weil es dort für uns meistens nichts zu gewinnen gab. 1983 aber konnten wir diesen Fluch brechen. Wir traten in Kaiserslautern in gelben Trikots und blauen Hosen an – wie die Brasilianer. Und dann bekam der FCK kurz nach der Pause einen Elfmeter zugesprochen. Natürlich wollte Andy schießen. Ich habe versucht, ihn vor der Ausführung noch etwas zu verunsichern. "Ich halte den jetzt, durch so einen falschen Pfiff dürft ihr nicht gegen uns gewinnen" – irgend so etwas habe ich ihm gesagt. Und ich habe den Elfmeter dann tatsächlich gehalten. Kurze Zeit später hat Klaus Augenthaler den einzigen Treffer des Spiels erzielt und wir gewannen 1:0.

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