Alabas Vater im AZ-Interview: „Total sprachlos“
AZ: Herr Alaba, bei so viel Lob wie Ihr Sohn derzeit von seinem Trainer bekommt, müssten Sie fast platzen vor Stolz.
GEORGE ALABA: Naja, ich habe ihn beim Pokalspiel in Stuttgart und am vergangenen Samstag auch gegen Kaiserslautern gesehen und fand ihn da relativ gut.
Nur relativ gut?
Wenn man die Spiele jetzt anschaut, sieht man schon sehr deutlich eine Entwicklung bei ihm, noch im Vergleich von zu ein paar Monaten zuvor.
Das sieht Jupp Heynckes ganz ähnlich. Er setzte auf ihn als Schweinsteiger-Vertreter und meint, David spiele ruhiger und reifer als noch im Herbst.
Genau. Das habe ich dem David schon vor einer ganzen Weile versucht zu erklären, dass er ruhiger spielen muss. Aber der Trainer kann das natürlich besser als ich. Der macht das am Besten. Auf den hört er mehr als auf den Papa.
Wie oft sehen Sie Ihren Sohn? Sie leben und arbeiten ja in Davids Heimatstadt Wien.
Ich bin bei jedem Heimspiel im Stadion. Ich darf ihn schließlich nicht aus den Augen lassen (lacht). Nein, aber so muss Familie doch sein. Das gehört einfach dazu. Die Auswärtsspiele schaue ich zuhause in Wien auf „Sky“.
Wie geht David mit dem Lob von allen Seiten um?
Er bedankt sich bei seinen Mitspielern. Und beim Trainer. Für ihn haben sie großen Anteil an seiner Entwicklung. Er versucht auch ständig, sich Rat zu holen, um sich noch weiter zu verbessern.
Dank an die Mitspieler: So was ist selten im Profi-Geschäft. Da hat er bei Ihnen offenbar eine feine Erziehung genossen.
Naja, es kommt auch immer auf den Typ an. Und auf die Spieler, mit denen er zusammen arbeitet. Schon damals, als er noch in Wien gespielt hat, war es ihm immer wichtig, Freunde in der Mannschaft zu haben – und diese Freunde hat er heute noch. Ein paar von seinem alten Verein kommen ihn sogar ab und zu besuchen, um seine Spiele zu sehen, sogar die alten Trainer.
Wie nimmt man ihn in Österreich wahr?
Es sind sehr viele, die seine Spiele hier anschauen! Sonst hätte man ihn ja auch nicht zu „Österreichs Fußballer des Jahres“ gewählt, als jüngsten Spieler überhaupt.
Waren Sie überrascht?
Ja, sicher. Damit habe ich nicht gerechnet – und er auch nicht. Das war eine tolle Überraschung. Als ich es erfahren habe, war ich total sprachlos.
Gab es schon eine Ehrung?
Am 29. Februar beim Länderspiel gegen Finnland in Klagenfurt wird er die Trophäe bekommen.
Die bekommt sicher einen Ehrenplatz. Bei ihm in München oder bei Ihnen in Wien?
In Wien. Er hat da eine große Vitrine, in der er seine Sachen sammelt: Medaillen, Pokale und auch eine Schale von seinem Ex-Verein FK Austria. Und als Newcomer hat er mal einen schönen Swarovski-Pokal gewonnen.
Und Sie sind praktisch fürs Abstauben zuständig. Wahrscheinlich wird ja noch der ein oder andere Preis dazu kommen. Er gilt als sehr beliebter Spieler.
Auf jeden Fall. Dafür muss man Gott danken.
Sind Sie selbst immer noch als DJ unterwegs?
Ja, ein bisschen. Ich mache gerade etwas Pause mit meiner Musik und kümmere mich vor allem um die Karriere meiner Tochter Rosemaie.
Ohne r.
Genau. Sie ist 17, hat eine klasse Stimme, spielt Gitarre und Klavier, ist gerade hoch im Kurs, steht im Finale von „Popstars“ in Österreich. Im Dezember haben wir eine CD gemacht. Sie besucht auch noch die Schauspielschule und ist Mitglied der Girlband BFF.
Wofür steht das?
Für „Best friends forever“. Dahinter steht der selbe Produzent, der damals in Deutschland die „No Angels“ betreut hat. Die sind ganz schön viel unterwegs.
Sie ja auch. Werden Sie bei Davids Spiel in Freiburg dabei sein?
Nein, wahrscheinlich nicht. Das ist doch ein bisschen zu weit. Aber gegen Mönchengladbach im Pokal will ich unbedingt dabei sein! Das wird spannend!
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